Schwanthalerhöhe:Zwischenruf zur Schulbauoffensive

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Der Anteil der Scheiternden ist in ostdeutschen Ländern besonders hoch. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Vor der Beratung im Stadtrat fordern Politiker auf der Schwanthalerhöhe, weitere Projekte ins Paket aufzunehmen

Von Renate Winkler-Schlang, Schwanthalerhöhe

Lange Zeit hat sich wenig getan mit Münchens Schulbauoffensive - und nun soll es so schnell gehen, dass die Bezirksausschüsse vor der Beratung im Ausschuss des Stadtrates am 18. Februar keine Zeit mehr haben, in ihrem Viertel mit allen Schulen Kontakt aufzunehmen. Eben dies hat der Bezirksausschuss (BA) Schwanthalerhöhe beim Schulreferat moniert und dabei laut der Vorsitzenden Sibylle Stöhr (Grüne) von der Behörde erfahren, dass es notfalls zur Sitzung noch eine Tischvorlage mit Ergänzungen geben kann. Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe will jetzt die Chance nutzen und noch einmal eine Blitz-Umfrage bei den Schulleitern machen.

Manche Forderung, welche dem dicken Paket hinzugefügt werden soll, haben die Stadtteilpolitiker aber jetzt schon auf dem Schirm, vor allem bezüglich der städtischen Carl-von-Linde-Realschule. Pädagogisch ist diese nach Stöhrs Worten eine Musterschule, doch seit Jahren auch "ein baulicher Brennpunkt". So gebe es dort derzeit für die 15 Ganztagsklassen keine Mensa, einige Schüler würde in Klassenzimmern essen, andere versorgten sich von außerhalb. "Ein Unding", findet Stöhr. In der Turnhalle sei es "so laut wie auf einer Baustelle", ein zehn Jahre altes Gutachten fordere Schallschutzmaßnahmen, geändert aber habe sich nichts.

Das ist nicht das einzige, woran sich Stöhr stört. "Die Toiletten im Bereich der Turnhalle, vor allem die Lehrertoiletten, sind sehr alt. WC-Schüsseln sind gebrochen und undicht. Die Toiletten stinken", sagte sie. Wichtig sei ferner, die Aula endlich zur Versammlungsstätte auszubauen. Es seien längst Baupläne da, zudem ein Architekt beauftragt, alles hätte 2015 fertig sein sollen. Doch die jetzt nur von der Deckenverkleidung befreite Aula sei zum Dauerprovisorium geworden. Nötig sei auch ein neuer Eingang an der Ridlerstraße, der alte sei so heruntergekommen, dass er nicht als Haupteingang wahrgenommen werde.

Ähnliches gelte für die Mittelschule an der Ridlerstraße: Sie sei so sanierungsbedürftig, dass man es fast als unzumutbar ansehen könne. Auch die Pfeufer-Grundschule, in Sendling gelegen, müsse dringend erweitert werden. Das sei ihr ein Anliegen, denn der Sprengel reiche in die Schwanthalerhöhe hinein, so Stöhr. Eventuell könne man hier ja aufstocken. Bei der Bürgerversammlung 2013 hätten die Menschen bereits eine weitere Ganztagsgrundschule oder auch ein Gymnasium gefordert für das benachbarte leere Grundstück. Es sei wohl wegen des fehlenden Platzes für Freiflächen zu klein für einen Schul-Neubau; das habe die BA-Geschäftsstelle inzwischen mündlich erfahren. Doch dann müsse das Schulreferat ein klares Nein formulieren. Denn erst dann könne der Bezirk andere Wünsche der Bürger - zum Beispiel jenen nach einer ebenfalls notwendigen Mehrzweckhalle - weiterverfolgen.

© SZ vom 26.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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