Schwanthalerhöhe:Zwei Jahre Durststrecke

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Am Georg-Freundorfer-Platz wird es zunächst keinen Trinkbrunnen geben. Die Stadt will das erst am Rindermarkt testen

Von Andrea Schlaier, Schwanthalerhöhe

In den nächsten zwei Jahren läuft auf dem Georg-Freundorfer-Platz nichts. Jedenfalls kein Trinkwasser aus einem Brunnen. Einen entsprechenden Spender hatte sich ein Anwohner bei der Bürgerversammlung gewünscht und sprudelnd vor Begeisterung hatten sich die Stadtviertelpolitiker hinter den Antrag gestellt. Kinder und Bürger aller Altersklassen, so hatten die Unterstützer argumentiert, bekämen unterwegs gern mal Durst und das Münchner Wasser sei schließlich besonders schmackhaft und gesund, also: Hahn auf für alle. Die Begeisterung ist nach einem Schreiben aus dem Baureferat nun abrupt versiegt: Man betreue derzeit stadtweit 187 Brunnen, heißt es darin, und eine "explizite Ausweisung beziehungsweise Errichtung von Trinkbrunnen" sei bisher unterlassen worden, weil eine "Verschmutzung des Wasserspeiers durch Kontakte mit den Händen, dem Mund, durch Tiere etc. aber auch die mutwillige Verschmutzung nicht verbindlich ausgeschlossen werden kann". Außerdem fehle es schlicht an Personal, um die notwendigen Kontrollen, Reparaturen und Reinigungen zu bewerkstelligen.

Als einzigen Quell der Hoffnung stellt die Behörde einen Modellversuch am Rindermarkt in Aussicht. Nach einem Stadtratsbeschluss soll dort zwei Jahre lang ein öffentlicher Trinkbrunnen betrieben werden. Sobald man wisse, wie groß Aufwand, Funktionalität und Akzeptanz der flüssigen Erfrischung sind, will der Stadtrat entscheiden, ob die Münchner künftig auch an anderen Brünnlein ihren Durst löschen dürfen - etwa auf dem Freundorfer-Platz.

Mit Unverständnis reagierte man im Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe auf diese Ausführungen. Erstens wisse die Stadt doch schon, wie es läuft, durch den Betrieb des Trinkwasserbrunnens am Flaucher. Zweitens könne man ja auch einmal in anderen Städten, in denen derlei Wasserspender längst in Betrieb seien, nach deren Erfahrungen fragen. Zwei Jahre wolle man hier auf die Erfrischung jedenfalls nicht warten.

© SZ vom 19.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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