Schwanthalerhöhe:Stadt ist am Dönerhaus nicht interessiert

Wäre das seit elf Jahren leer stehende sogenannte Dönerhaus an der Schwanthalerstraße 119 im vergangenen Herbst zwangsversteigert worden, die Landeshauptstadt München hätte nicht mitgeboten - und das, obwohl sie dazu theoretisch in der Lage gewesen wäre. Das geht aus der Antwort des Kommunalreferenten Axel Markwardt an die Linke im Stadtrat hervor. Die Parteivertreter wollten wissen, warum die Stadt in der Sache nicht aktiv geworden ist und sich nicht gegen eine "Verramschung wertvoller Anwesen auf der Schwanthalerhöh'" wendet. Die heruntergekommene Immobilie, die für das Amtsgericht München von einem Gutachter auf drei Millionen Euro taxiert worden war, stand bereits am 26. September 2016 zur Zwangsversteigerung bereit, wurde aber wieder von der Liste genommen; den Hintergrund dafür kennt Marquardt nicht. Nach entsprechendem Auftrag hätte die Stadt gleichwohl mitbieten können oder könnte, wenn das Haus "freihändig" auf dem Markt angeboten werde, ihr Vorverkaufsrecht ausüben, weil das Dönerhaus in einem städtischen Erhaltungssatzungsgebiet liegt.

Bedingung dafür, aktiv zu werden, ist ein Stadtratsauftrag, der auch eine Wertobergrenze festlegt. Im Fall der Zwangsversteigerung des Dönerhauses habe sich das Kommunalreferat, so Marquardt, vorstellen können, teilzunehmen. Im Kommunalausschuss sei dies aber mit acht zu acht Stimmen abgelehnt worden. Deshalb habe Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) in einer "dringlichen Anordnung" von einer Beteiligung abgesehen.

© SZ vom 12.01.2017 / Ands - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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