Schwanthalerhöhe:Kampf gegen den Abfall

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Bezirksausschuss fordert Sonderabgabe für "To go"-Becher

Von Sonja Niesmann, Schwanthalerhöhe

Auf dem Georg-Freundorfer-Platz sollen größere Müllbehälter aufgestellt werden. Damit reagiert die Stadtverwaltung auf entsprechende Anträge aus der Bürgerversammlung im April. Auch die Abteilung Gartenbau des Baureferats hat festgestellt, dass an Tagen, an denen es nicht regnet, viele Menschen ihre Pause am Georg-Freundorfer-Platz verbringen und sehr viel Abfall zurücklassen. Daher soll in der Grünanlage, ebenso wie im Bavariapark, ein Teil der 60 Liter fassenden Abfalleimer ausgetauscht werden gegen solche, die 100 Liter fassen. Sie werden aufgestellt, "sobald die Lieferung eingetroffen ist".

Zudem wird bis zum Herbst auch donnerstags, dem Tag des Wochenmarktes, ein Reinigungstrupp am Georg-Freundorfer-Platz nachmittags sauber machen. Bislang wird dort dreimal wöchentlich, montags, mittwochs und freitags, gereinigt. An der Bergmannschule, deren Umgebung in der Bürgerversammlung ebenfalls als sehr verschmutzt beklagt worden ist, soll künftig zwischen Juni und Oktober ebenfalls öfter sauber gemacht werden, nämlich fünf Mal die Woche.

Der Bezirksausschuss (BA) Schwanthalerhöhe nahm das alles erfreut zur Kenntnis. Für die BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr (Grüne) ist es damit alleine aber noch nicht getan. Überquellende Abfalleimer, verschmutzte Straßen und Grünanlagen seien nicht nur in diesem Viertel, sondern in der ganzen Stadt ein Problem, erklärte sie. Und das "größte Übel" sind ihrer Ansicht nach die Becher für Kaffee oder andere Getränke zum Mitnehmen. Sie zitierte Zahlen der Deutschen Umwelthilfe, denen zufolge jährlich mehr als 2,8 Millionen Wegwerf-Becher bundesweit den öffentlichen Raum "überfluten". Das entspreche 28 000 Tonnen Abfall. Der Stadtrat, forderte Stöhr, solle daher die Einführung einer kommunalen Sonderabgabe in Höhe von 20 Cent auf "To go"-Becher prüfen und Anreize dafür schaffen, dass Geschäfte und Läden sowie deren Kunden auf wieder befüllbare Mehrwegbecher ausweichen - nach dem Motto: "Bring dein eigenes Haferl mit." Diesem Antrag schloss sich der BA, beziehungsweise seine sehr reduzierte Ferienbesetzung, einstimmig an.

Der Ruf nach einer solchen Abgabe ist nicht neu, er ist in den vergangenen Jahren immer wieder einmal laut geworden, in München ebenso wie in Berlin, Hannover oder anderen Städten. 2012 hatte zum Beispiel der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann eine Sonderabgabe für die Vertreiber von Coffee to go und Fastfood gefordert, elf von insgesamt 25 Bezirksausschüssen in München unterstützten die Initiative damals. Erfolg hatte der Vorstoß nicht.

© SZ vom 07.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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