Schwanthalerhöhe:Erörterungen übers Örtchen

Lokalpolitiker streiten über das Projekt "Nette Toilette"

Die Stadt will mit dem Konzept "Nette Toilette" und einem kleinen Zuschuss für die Putzkosten dafür sorgen, dass kann, wer muss - und zwar, indem Besucher ohne Scheu ein Wirtshaus-Klo aufsuchen dürfen, auch wenn er oder sie gar nichts konsumieren wollen. Im Stadtbezirk Schwanthalerhöhe gibt es ausreichend Lokalitäten; und so war es für den Bezirksausschuss nicht schwer, Vorschläge zu machen. Doch SPD-Sprecher Wilhelm Mundigl war damit nicht ganz glücklich: Behindertengerecht seien diese Örtlichkeiten alle nicht, meist lägen die Toiletten im Keller. Da wäre es doch viel besser, die Stadt sorge wieder für genug öffentliche Örtchen.

SPD-Stadträtin Ulrike Boesser jedoch erinnerte daran, dass diese öffentlichen Toiletten oftmals nicht genutzt wurden, wofür sie vorgesehen waren. Manche waren Stricher-Treffs, andere schnell völlig verwahrlost. In den Gaststätten gebe es automatisch die soziale Kontrolle, das sei ein großer Vorteil. Man könne auch nicht an jedem Spielplatz ein Klohaus mit einer Sicherheitskraft platzieren, ergänzte Boesser. Doch das Baureferat werde noch vor der Sommerpause eine Vorlage zu Toiletten in Grünanlagen einbringen. Auch Thomas Hofstätter (CSU) wünschte sich mehr öffentliche Möglichkeiten, etwa an U-Bahnhöfen: "Und nicht nur am Marienplatz und am Stachus."

Boesser erklärte, die Münchner Toilettengesellschaft schreibe solche Toiletten aus, da könne man sich bewerben. Rentieren würde sich der Obulus, den die Betreiber erheben dürfen, aber natürlich nur, "wenn mehr als fünf Leute am Tag da bie-seln". Mundigl insistierte: Wenigstens am Georg-Freundorfer-Platz sei eine öffentliche Möglichkeit nötig, dann müssten die Marktbetreiber nicht jedes Mal eine mobile Toilette mitbringen.

© SZ vom 26.01.2016 / re - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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