S-Bahn:Oberleitungsschaden auf der Stammstrecke behoben

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Nach einem Oberleitungsschaden geht auf der S-Bahn-Stammstrecke nichts mehr. (Foto: dpa)
  • Ein Kurzschluss an der Oberleitung hat am Mittag den S-Bahn-Verkehr auf der Stammstrecke lahmgelegt.
  • Die Strecke musste für die Techniker der Bahn geräumt werden.
  • Der Hauptbahnhof wurde zwichenzeitlich gesperrt, weil sich im Tunnel Rauch gebildet hatte.

Von Thomas Anlauf, München

Ein Kurzschluss in der Oberleitung hat am Dienstag die S-Bahn-Stammstrecke über Stunden weitgehend lahmgelegt. Ursache war laut Bahn ein Vogel an der Stromleitung. Die Strecke wurde am Mittag zwischen Hackerbrücke und Ostbahnhof zunächst für mehr als eine Stunde komplett gesperrt; auch danach konnten bis 15.30 Uhr lediglich Züge der Linie S 4 durch die Röhre fahren, allerdings zwischen Hackerbrücke und Isartor nur auf einem der beiden Gleise. Um kurz nach 12 Uhr war ein Zug der S 7 hinter der Hackerbrücke in den Tunnel gefahren, als es nach Angaben eines Bahnsprechers "einen Schlag" gab und Rauch aufstieg. Ein größerer Vogel hatte offenbar auf der Oberleitung gesessen und war vom fahrenden Zug erfasst worden. Dabei kam es zu dem Kurzschluss, bei dem auch Teile der Deckenverkleidung auf die Gleise fielen. Sämtliche Züge entlang der Strecke mussten die nächsten Bahnhöfe anfahren, um die Fahrgäste aussteigen zu lassen. Dann wurde die Stammstrecke geräumt, damit Techniker mithilfe eines dieselgetriebenen Turmtriebwagens den Schaden am Tunneleingang untersuchen konnten. Zunächst war befürchtet worden, dass ein Teil der Oberleitung ausgetauscht werden müsste. Doch dann konnte der Zugverkehr noch vor Beginn des abendlichen Berufsverkehrs wieder freigegeben werden. Während der Sperrung verstärkte die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG kurzfristig die Trambahnlinie 19 zwischen Pasing und Ostbahnhof. Erschwerend kamen erhebliche Behinderungen auf der U-Bahn-Linie 5 hinzu: Wegen eines Notarzteinsatzes am Ostbahnhof hielten zwischen 12.15 Uhr und 13.40 Uhr dort keine Züge, wie die MVG mitteilte.

Auf der Linie S 4 ging auch auf den Außenästen zeitweise nichts mehr. Der Fahrer eines Kleinlasters war am Mittag in einer Bahnunterführung in Kottgeisering stecken geblieben. Die Strecke wurde nach einer statischen Untersuchung wieder freigegeben. Der Halt Grafing Bahnhof blieb wegen der Messerstecherei vom frühen Morgen bis zum Nachmittag von der Polizei gesperrt.

Am Dienstagnachmittag schließlich wurden noch die Gleise zwischen Oberschleißheim und Feldmoching eineinhalb Stunden lang gesperrt: Wegen Gegenständen in der Oberleitung konnten Züge der Linie S 1 zwischen 14.30 und 16 Uhr nicht mehr zwischen den beiden Haltestellen fahren. Fahrgäste konnten vom Flughafen mit der S 1 nur bis Neufahrn reisen. Gegen 15.30 Uhr richtete die Bahn mit Taxis einen provisorischen Schienenersatzverkehr ein.

© SZ vom 11.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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