Puch-Festival im Feierwerk:Hauptsache Musik

Ohne Apfelbäume und Schweinewiese: Das Puch Open Air ist wegen des schlechten Wetters ins Feierwerk verlegt worden. Es kommen jede Menge interessante Bands - aber kann ein Sommerfestival in der Halle funktionieren?

Lisa Sonnabend

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(Foto: M. Sterz)

Ohne Apfelbäume und Schweinewiese: Das Puch Open Air ist wegen des Wetters ins Feierwerk verlegt worden. Es kommen jede Menge interessante Bands. Aber kann ein Sommerfestival in der Halle funktionieren? Das Puch-Festival gilt bei vielen als das schönste Festival in der Umgebung von München: Jedes Jahr tritt auf der Schweinewiese bei Petershausen  - umrahmt von Apfelbäumen - eine illustre Auswahl von Indie-Bands auf. Im vergangenen Jahr allerdings musste das Festival erstmals ausfallen: wegen schlechten Wetters. Und in diesem Jahr haben die Veranstalter einige Tage vorher beschlossen, das Festival aufgrund der Wetterprognose ins Feierwerk zu verlegen. Ein Puch-Festival ohne Wiese und Bäume - kann das funktionieren? Im Bild: Die Hamburger Band 1000 Robota

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(Foto: M. Sterz)

Eine Enttäuschung gleich zu Beginn: Die verstörend-scheppernde Band Mutter hat abgesagt. Der offiziellen Begründung "Autopanne" glauben nur die wenigsten. Vielmehr wird gemunkelt, dass die Berliner sich darüber geärgert haben, dass sie nicht als letzte Band des Abends auftreten dürfen. In den Neunzigern brachten Mutter einmal ein Album heraus, das "Hauptsache Musik" hieß. Der Name stammt angeblich daher, dass ein Bandmitglied einmal im Plattenladen nach einem bestimmten Musikstück gefragt hat. Der Verkäufer meinte: "Das haben wir leider nicht. Aber nimm doch irgend einanderes. Denn: Hauptsache Musik." Die Bandauswahl beim Puch dagegen ist alles andere als beliebig, sondern stets liebevoll vollzogen.

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(Foto: M. Sterz)

In diesem Jahr überrascht besonders die letzte Band des Abends: Men. Die androgynen US-Musiker bringen mit tanzbaren politischen Botschaften das Publikum in Bewegung. Da geraten grüne Wiesen und Apfelbäume beinahe in Vergessenheit.

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Natürlich darf auch beim Puch 2011 die Band des Veranstalters nicht fehlen. Der Auftritt der Münchner-Umland-Band Monostars ist obligatorisch. Als die Musiker den neuen Song mit dem Arbeitstitel "Land" präsentieren, wirkt dieser im Hansa 39 jedoch ein bisschen deplatziert. "Hier draußen auf dem Land (...) viel zu viel Natur."

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(Foto: M. Sterz)

Auch 13&God machen keinen Hehl daraus, dass sie an diesem Abend lieber unter freiem Himmel aufgetreten wären. Die Zuschauer sollen sich einfach vorstellen, dass sie sich auf dem Land befinden, der Abend lau sei und der Himmel klar, meinen sie. Und dann: "Wer Regen hasst, schreit jetzt laut!" Die Halle bebt.

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(Foto: M. Sterz)

Bei 13&God spielen Mitglieder der experimentellen Indie-Band The Notwist aus Weilheim mit, sowie der Sänger des US-Hip-Hop-Projekts Themselves. Der Auftritt beim Indoor-Puch ist vorübergehend  der letzte des Band-Kollektivs. Und so bleibt nach diesem Abend das Gefühl, etwas Unvergleichliches erlebt zu haben - auch ohne Wiese und Bäume. Denn: Die Hauptsache ist doch die Musik.

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