Publikumspreis:Schöne Schattenspiele

Christina Marie Kiker (rechts) hat sich von der Bergwelt inspirieren lassen. (Foto: Robert Haas)

Christina Marie Kiker, Absolventin der Hochschule AMD Akademie Mode & Design

Durch eine mineralisch-graue Grundfarbe ziehen sich dunkle Maserungen, die Form ist geprägt von nur stellenweise gezähmtem Volumen. Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, wie Christina Marie Kiker die Weite und das Schattenspiel der Bergwelt in ihren Designs umgesetzt hat. Die Idee des Auf- und Absteigens als ein Sinnbild für den Wechsel aus Erfolg und Scheitern ist die Geschichte hinter ihrer Kollektion, der sie den Namen "Metanoia" gegeben hat. "Jeder Mensch muss sich mal entscheiden, welchen Weg er gehen will. Solche Prozesse der Entscheidungsfindung haben mich sehr inspiriert", sagt die 25-Jährige, die ursprünglich aus Österreich stammt und vor zwei Jahren ihren Abschluss an der AMD Akademie Mode & Design gemacht hat. Von Anfang an habe sie mit Themen gearbeitet, die anderen vielleicht nicht unbedingt auf den ersten Blick greifbar waren, erinnert sie sich. Die Ergebnisse haben vielen Menschen gefallen, Kiker hat den mit 2000 Euro dotierten Publikumspreis gewonnen. "Für mich ist das wie der Preis der Herzen", sagt sie. Wie die Kollektionen der anderen Kandidaten, war auch ihre vor der Preisverleihung in einem Kaufhaus in der Innenstadt ausgestellt. Abgestimmt wurde dann per Online-Voting. Wie sie überzeugen konnte, weiß sie nicht. Sie könnte sich aber vorstellen, dass die Gestaltungsfreiheit, die sie bei der Präsentation ihrer Entwürfe hatte, dazu beigetragen hat, ihre Handschrift zu transportieren. Beruflich würde sie sich nun gerne in eine eher unkonventionelle Richtung orientieren: "Ich finde die Labels in Stockholm oder Amsterdam sehr spannend. Die haben ihren ganz eigenen Spirit."

© SZ vom 12.03.2018 / vaf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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