Prozess:Sieben Jahre Haft für Waffenlieferant gefordert

Im Prozess gegen den Waffenlieferanten des Münchner Amokläufers hat die Staatsanwaltschaft am Mittwoch eine Haftstrafe von sieben Jahren und zwei Monaten gefordert. Sie wirft dem Angeklagten fahrlässige Tötung in neun Fällen, fahrlässige Körperverletzung in fünf Fällen und illegalen Waffenhandel vor. Der 33-Jährige habe zwar nichts von dem geplanten Amoklauf gewusst, hätte aber davon ausgehen müssen, dass Menschen zu Schaden kommen, erklärte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer vor dem Landgericht München I. Schon zum Prozessbeginn im August hatte Philipp K. zugegeben, dass er die Waffe verkauft hatte, mit der der 18 Jahre alte David S. am 22. Juli 2016 am Olympia-Einkaufszentrum neun Menschen und anschließend sich selbst tötete. Bei der Tat wurden vor allem junge Menschen mit Migrationshintergrund erschossen. Der Prozess soll nächste Woche am Montag mit dem Plädoyer der Nebenklage fortgesetzt werden. Wann das Gericht ein Urteil fällen wird, ist noch unklar.

© SZ vom 11.01.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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