Philharmonie:Räubertrupp und Hühnerfrau

Lesung und Musik: Der Schauspieler Rufus Beck tritt beim Familienkonzert des BR-Symphonieorchesters auf - der Erlös geht an den SZ-Adventskalender

Von Valentina Finger

Jeder zweite Platz in der Münchner Philharmonie scheint unbesetzt zu sein, doch der Saal ist ausverkauft. Der erste Eindruck täuscht: Viele Zuschauer, die zum Familienkonzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks gekommen sind, sind nur zu klein, um über ihre Rückenlehnen hinauszuragen. Dafür kann man sie gut hören: Sehr oft brechen die kleinen Gäste in Gelächter aus, während Vorleser Rufus Beck von dem Wettstreit zwischen dem Räubertrupp und der Hühnerfrau erzählt. "Die 5 Räuber und der geheimnisvolle Hut" heißt die Geschichte, die Katharina Neuschaefer für das Konzert geschrieben hat. Unterlegt wird sie von Auszügen aus Manuel de Fallas Suiten zu "Der Dreispitz" und kubistisch-komischen Illustrationen von Martin Fengel. Auch in diesem Jahr geht der Erlös des Konzerts an den SZ-Adventskalender für gute Werke, um mitunter auch soziale Musikprojekte in München und der Region zu fördern. Rufus Beck, der sich bei jüngeren Hörern besonders mit seinen Harry-Potter-Hörbüchern beliebt machte, brummt und quietscht den Charakteren Leben und Dialekte ein. Und Beck klingt nicht nur klasse: In seinem karierten Anzug, womit er sich von den Musikern um Dirigent Cristian Măcelaru abhebt, sieht das Stimmchamäleon einfach cool aus. Wenn man bereits als Erwachsener so angetan von seiner Darbietung ist, wie vernarrt müssen dann erst die Kinder in ihn sein? Eine klare Antwort darauf gibt es am Ende: Der Beifall für die Mitwirkenden bricht minutenlang nicht ab.

© SZ vom 13.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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