"Oper für alle":Abendstern auf LED

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Die Staatsoper überträgt den "Tannhäuser" auf den Max-Joseph-Platz

Der "holde Abendstern", den Wolfram von Eschenbach in Richard Wagners "Tannhäuser" besingt, könnte für Publikum am Sonntag auch real aufgehen, wenn bei gutem Wetter wieder Tausende Zuschauer auf dem Max-Joseph-Platz sitzen. Bei "Oper für alle" können sie diesmal die Live-Übertragung der Wagner-Oper aus dem Nationaltheater verfolgen, in der surreal-assoziativen Inszenierung von Romeo Castellucci und mit der Besetzung der Premiere vom Mai: Publikumslieblinge wie Klaus Florian Vogt, Anja Harteros und Christian Gerhaher singen, Generalmusikdirektor Kirill Petrenko dirigiert.

Zum 20. Mal organisieren BMW München und die Staatsoper das Ereignis, das im vergangenen Jahr wegen den Trauerfeiern nach dem Amoklauf ausfallen musste. Damit Abendstern und Opern-Übertragung gleichermaßen strahlen können, ist ein enormer technischer Aufwand nötig. Die LED-Wand misst mehr als 50 Quadratmeter, 80 000 Watt stark ist die Soundanlage, allein im Auf- und Abbau der Bühne stecken 20 000 Arbeitsstunden.

Beginn ist um 18 Uhr, aber bereits kurz nach halb fünf Uhr beginnt dort das Vorprogramm. Durch das wird Moderator Thomas Gottschalk führen. Zudem gibt es für die Besucher an den Eingängen einen SZ-Sonderdruck als besonderen Programmzettel. Im zweiten Akt der Oper geht es um den Sängerkrieg auf der Wartburg. In der ersten Pause gegen 19.30 Uhr sollen daher auf den Stufen zum Nationaltheater die Poetry-Slammer Bas Böttcher, Bumillo und Timo Brunke einen modernen Sängerstreit über den Begriff "Liebe" austragen. Und weil das Event auch seinen Niederschlag in den sozialen Medien finden soll, ruft die Staatsoper alle Besucher auf, Fotos von ihrem besonderen "Oper für alle"-Outfit unter dem Stichwort #BSOStyle bei Twitter, Facebook und Instagram zu posten.

Bei der Ausstattung müssen die Gäste etliche Auflagen berücksichtigen, die das Kreisverwaltungsreferat erlassen hat. So ist das Mitbringen von harten, sperrigen und gefährlichen Gegenständen wie Glasflaschen, Getränkedosen, Stühlen, Hockern, Kisten, Messern, Feuerwerkskörpern und dergleichen verboten. Auch Hunde und Kinderwagen dürfen nicht auf den Platz, Regenschirme schon. Einschränkungen bringt das Fest für Trambahnnutzer (die Linie 19 fährt nicht durch die Maximilianstraße) und Autofahrer (während der Oper darf keiner aus der Tiefgarage fahren). Wer dem Wetter nicht traut, kann den "Tannhäuser" zeitversetzt um 21.45 Uhr auch auf www.staatsoper.tv und bei Arte anschauen.

© SZ vom 08.07.2017 / arga/kc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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