Oktoberfest 2012:Warum wir uns auf die Wiesn freuen

Es soll ja Leute geben, die das Oktoberfest nicht mögen. Dabei gibt es so viele Gründe, sich auf die Wiesn zu freuen. Klatsch, Tratsch, wenig Arbeit, verhältnismäßig viel Schlaf und noch mehr schönes Wetter sind nur einige davon. Eine Auswahl.

Anna Fischhaber und Lisa Sonnabend

Es soll ja Leute geben, die das Oktoberfest nicht mögen. Dabei gibt es so viele Gründe, sich auf die Wiesn zu freuen. Klatsch, Tratsch, wenig Arbeit, verhältnismäßig viel Schlaf und noch mehr schönes Wetter sind nur einige davon. Eine Auswahl. Wiesn-Wetter Der Sommer war durchwachsen, die vergangenen Wochen immer mal wieder regnerisch und kühl, doch nun wird alles gut, denn es kommt das Wiesn-Wetter. Und das ist - so lautet ein ehernes Münchner Gesetz, das nur äußerst selten gebrochen wird - 16 Tage lang ganz wunderbar. Die Sonne scheint, aber sie knallt nicht mehr. Eine leichte Brise weht. Der Himmel weiß-blau. Nie ist es schöner, im Biergarten zu sitzen, als während der Wiesn.

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(Foto: Felix Hörhager/dpa)

Klatsch und Tratsch Jürgen Drews busselt seine Frau, Lothar Matthäus führt mal wieder eine neue Freundin vor, Claudia Effenberg knutscht nicht nur mit ihrem Mann und Paris Hilton trinkt in München Dosenprosecco: Nicht nur Normalbürger, auch die Promis lassen es Jahr für Jahr auf der Wiesn krachen. Und die Konkurrenz ist groß. Wer die Blitzlichter auf sich ziehen will, muss sich schon etwas einfallen lassen. Klatsch und Tratsch gibt es deshalb auf dem Oktoberfest mehr als genug.

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(Foto: Lisa Sonnabend)

Einfach dazusetzen Selten lernt man so schnell Leute kennen wie auf dem Oktoberfest. Denn ein Wiesngebot lautet: Wo noch ein Plätzchen frei ist, darf man sich dazusetzen. Und spätestens wenn die Kapelle "Ein Prosit, ein Prosit..." anstimmt und die neuen Tischnachbarn die Maßkrüge heben, hat man neue Freunde gefunden - zumindest auf Zeit.

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(Foto: Getty Images)

Endlich ausgeschlafen Bis der Nachtschwärmer endlich Party machen kann, muss er in der Regel lange warten. Die Clubs füllen sich erst nach Mitternacht, vor 3 Uhr kommt man deswegen selten ins Bett. Anders zur Wiesn-Zeit. Hier geht die Party schon um 11 Uhr los. Um 23 Uhr ist Schluss, die Ordner sind erbarmungslos. Und so bleibt genug Zeit, sich und seinen Rausch auszuschlafen.

Weniger Arbeit "Gehst du schon? Ach, wohl noch auf der Wiesn verabredet?", fragt der Kollege - und wünscht viel Spaß. Wenn Oktoberfest ist, herrscht in München Ausnahmezustand - auch im Büro. Viele Kollegen kommen jetzt in Tracht, beim Mittagessen gibt es ein großes Thema, und alle haben Verständnis, wenn man mal früher Feierabend macht, um noch einen guten Platz im Zelt zu ergattern.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Wieder ein Kind sein Auf der Wiesn essen wir mit den Fingern, erklettern grölend den nächsten Tisch, fahren laut kreischend Achterbahn oder machen Wettrennen in Spielzeugautos. Was die anderen denken? Nichts. Sie machen es nämlich genauso. Auf dem Oktoberfest können wir endlich wieder Kind sein.

Alte Freunde Jedes Jahr pünktlich vor der Wiesn klingelt das Telefon plötzlich wieder öfter. Dann melden sich Freunde aus Berlin, Buxtehude oder Barcelona, von denen man schon lange nichts gehört hat, und kündigen wie zufällig ihren Besuch in München an. Natürlich kann es auch nerven, wenn die eigene Wohnung von Wiesnfans übervölkert wird. Aber eigentlich ist es doch schön, mit alten Freunden mal wieder im Biergarten zu sitzen.

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(Foto: dpa)

Polit-Showdown  Im September 2013 wird in Bayern gewählt - und nun, genau ein Jahr vorher, geht der Wahlkampf los. Am Vormittag des 22. September treffen Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und sein Herausforderer Christian Ude (SPD) im Schottenhamel-Zelt erstmals seit langem wieder aufeinander. Jede Geste, jedes Wort in der Anzapfbox werden deshalb noch genauer beobachtet als sonst.

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(Foto: dpa)

Wiesn-Hendl Hendl gibt es auch nördlich der Donau (heißen dort nur anders), doch nirgendwo schmecken sie so gut wie auf der Wiesn. Und das hat folgenden Grund: Ein Hendl ist immer dann besonders lecker, wenn es genau im richtigen Moment von der Stange genommen wird und dann sofort serviert wird. Durch die Massenabnahme auf dem Münchner Oktoberfest ist dieser Zeitpunkt für den Koch leichter kalkulierbar. Ganz einfach.

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(Foto: Claus Schunk)

Lustige U-Bahn-Fahrten Manche Münchner behaupten ja, U-Bahn-Fahren während der Wiesn wäre unerträglich. Der Zug ist voll und überall wird gegrölt. Man kann das auch anders sehen: Endlich sieht man mal glückliche, ausgelassene Menschen - und nicht nur missmutige Gesichter. Ein Hauch von Wiesn weht durch den Waggon. Und an der Haltestelle Theresienwiese. Dort versüßt jedes Jahr zum Oktoberfest der U-Bahn-Ansager mit derben bayerischen Witzen die Wartezeit.

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