Ein jeder Münchner weiß, dass die Wiesnwirte direkt neben dem Biercontainer einen großen Geldspeicher stehen haben, in dem sie morgens ein erfrischendes Bad nehmen, bevor sie ihr Zelt aufsperren. Das klingt traumhaft, aber auch Wiesnwirte sind dabei nicht vor Widrigkeiten gefeit.
So geschehen am Sonntagmorgen in der Festhalle Schottenhamel. Festwirt Christian Schottenhamel kam ins Büro auf der Wiesn, um sein Tagwerk zu beginnen. Er versuchte, den Tresor zu öffnen - und musste feststellen: Der geht nicht auf! "Da sind auch unsere sämtlichen Gutscheine für die Kunden und Marken, die noch für den Verkauf da sind, drinnen", sagt er, "das ist dann natürlich eine mittlere Katastrophe, wenn man da nicht rankommt."
Halbzeit-Bilanz:Das Wiesn-Wunder
Zehn Prozent weniger Besucher, trotzdem fast genauso viel Umsatz in den Zelten: Die erste Oktoberfest-Woche gibt Rätsel auf.
Der Safe-Notdienst plädiert für die Flex
Er und sein Cousin Michael Schottenhamel, mit dem zusammen er das Zelt führt, versuchten den ganzen Tag über mit allen Mitteln, das widerspenstige Utensil aufzubekommen. Ein herbeigerufener Safe-Notdienst wusste auch keinen besseren Rat als: "Da muss man mit der Flex ran!" Davor schreckten die Schottenhamels im vollbesetzten Wiesnzelt dann doch zurück, Wirt Michael recherchierte lieber weiter im Internet und bei Elektronikspezialisten.
Am späten Nachmittag gegen 17 Uhr führte das zum Erfolg: Der Tresor ging wieder auf. "Die kontrollierte Sprengung konnte gerade noch verhindert werden", erzählt Christian Schottenhamel und lacht. Nun sind die beiden Wirte wieder Herren über ihren Geldspeicher und erhalten vermutlich obendrein noch das Große Panzerknacker-Diplom.