Oktoberfest:Bierpreisbremse erneut abgelehnt

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Der Stadtrat genehmigt die höhere Pacht für die Wirte und garantiert den Trachtenumzug zu Beginn der Wiesn.

Von Franz Kotteder

Finanziell ist das Oktoberfest 2018 schon einmal gesichert - für die Stadt jedenfalls. Der Wirtschaftsausschuss des Stadtrats beschloss am Dienstag, die Umsatzpacht für die Wiesnwirte kräftig zu erhöhen: Statt 5,1 Prozent im vergangenen Jahr zahlen die kleinen Zelte heuer 6,1 Prozent, die großen sogar 7,8 Prozent. Die Fraktionen rechnen deshalb mit einer deutlichen Erhöhung der Preise für Bier, andere Getränke und Speisen, appellierten aber an die Wirte, maßvoll zu bleiben.

Den Antrag von Andre Wächter (Liberal-konservative Reformer), die im vergangenen Jahr abgelehnte Bierpreisbremse sowie die Verlängerung der Wiesn um einen Tag nun doch noch einzuführen, lehnten die anderen Fraktionen ab. Mario Schmidbauer (Bayernpartei) sprach sich prinzipiell gegen die Pachterhöhung aus. Seiner Ansicht nach müsse die Bundesregierung für die gestiegenen Sicherheitskosten aufkommen, "weil es sich um Terrorabwehr handelt".

Die Pachterhöhung war vor allem wegen der hohen Sicherheitskosten nötig geworden. In den vergangenen beiden Jahren hatte es Defizite von 1,1 Millionen und 1,73 Millionen Euro für die Stadt gegeben. Die sollen nun in den kommenden vier Jahren abgebaut werden. Weitere 5,2 Millionen Euro fallen auch in diesem Jahr wieder für den Sicherheitsdienst an. Wiesnchef und Zweiter Bürgermeister Josef Schmid (CSU): "Eine so hohe Zahl von Ordnern zu bekommen, ist extrem schwierig. Die kommen zum Teil von weit her, und deshalb müssen wir zum Teil Kost und Logis übernehmen." Das erkläre den hohen Preis für den Sicherheitsdienst.

Gesichert ist nun auch der Trachten- und Schützenzug zu Beginn des Oktoberfests. Auf Antrag von SPD und CSU beschloss der Stadtrat, dem Veranstalter Festring München künftig entstandene Defizite bis zu einer Höhe von 200 000 Euro zu ersetzen. Im vergangenen Jahr hatte der Verein mit dem Umzug ein Minus von 67 000 Euro gemacht, zum Teil auch wegen geänderter Auflagen von Behörden. So musste der Festring erstmals zwei Tierärzte auf dem Zugweg bereit halten. Gegen die Fehlbetragsgarantie stimmte nur Schmidbauer, er wolle dem Festring "keinen Freibrief ausstellen", sagte er.

© SZ vom 16.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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