Obersendling:Volle Breitseite

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Das geht besser: Der Ratzingerplatz ist nach wie vor ein Problemfall. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Bezirksausschuss fordert am Ratzingerplatz die bundesweit gültigen "Empfehlungen für Radverkehrsanlagen" ein

Von Julian Raff, Obersendling

An der östlichen Boschetsrieder Straße ist es mit den Verheißungen der "Radlhauptstadt München" nicht weit her: Kaum mehr als lenkerbreite Radwege quetschen sich zwischen Parkstreifen und ebenfalls schmale Trottoirs. Besonders heikel wird es für Radler und Fußgänger gleich westlich der Grundschule, wo die Straße die S-Bahntrasse unterquert. Bisherige Initiativen des Bezirksausschusses (BA) für einen Ausbau auf ganzer Länge hatte die Stadtverwaltung mit Hinweis auf die unklare Zukunft des Ratzingerplatzes zurück gewiesen.

In einem neuen, von der SPD initiierten Antrag konzentriert sich der BA daher auf die Osthälfte der Boschetsrieder Straße zwischen Ratzingerplatz und Wolfratshauser Straße. Antragsteller Matthias Moritz fordert einen Ausbau nach den Standards der bundesweit gültigen "Empfehlungen für Radverkehrsanlagen", die teils mit Wegbreiten unter einem Meter weit verfehlt werden. An wichtigen Verbindungen wie der Boschetsrieder Straße zeigt sich laut Moritz, "ob die Radlhauptstadt eine reine Imagekampagne ist oder echte Verbesserungen für Radfahrer bringt".

Nach Informationen des BA-Verkehrsexperten Reinhold Wirthl stehen Verbesserungen für Radler an der Boschetsrieder Straße allerdings noch in diesem Jahr an, das Baureferat habe eine Neugestaltung zugesagt. Die Mehrheit im Bezirksausschuss aus SPD und Grünen sieht darin höchstens eine Bestandssanierung statt eines Ausbaus und beharrt mit dieser Argumentation auf der Initiative.

Verworfen hat der BA unterdessen einen weiteren SPD-Antrag auf eine Radwegverbindung von der Waterloostraße im Süden über die Herterichstraße und ein freies Feld beim Bad Forstenried hinweg bis hin zur U-Bahn Forstenrieder Allee. Die in der Bürgerwerkstatt zum Verkehrskonzept geborene Idee einer Verbindung zwischen Forstenried und Thomas-Mann-Gymnasium, beziehungsweise Südpark scheint den Stadtteilvertretern zwar reizvoll, zu viele der offenen Erschließungs- und Eigentumsfragen bleiben dabei aber vorerst offen.

© SZ vom 05.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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