Obersendling:Verhandlungen auf neuer Basis

Die Stadt ist jetzt bereit, für den Siemens-Sportpark zu zahlen

Von Jürgen Wolfram, Obersendling

In die festgefahrenen Verhandlungen zwischen der Stadt München und der Siemens AG über die Zukunft des Sportparks in Obersendling kommt offenbar Bewegung. Wie Kommunalreferent Axel Markwardt auf Anfrage der CSU-Stadtratsmitglieder Kristina Frank, Michael Kuffer, Manuela Ohlhausen und Hans Podiuk mitteilte, arbeite sein Referat gerade daran, dem Siemens-Konzern "in Kürze ein neues Angebot unterbreiten zu können". Die Basis dafür soll eine "dem Areal entsprechende, angemessene Wertermittlung" sein.

Die Wendung ist insofern überraschend, als die Stadt bisher auf früheren Beschlüssen und Zusagen beharrte, wonach sie den Hermann-von-Siemens-Sportpark für einen Euro hätte übernehmen dürfen. Ein entsprechender Abschluss ist nach Darstellung des Kommunalreferats daran gescheitert, dass Siemens "inzwischen nicht mehr bereit" sei, sein ursprüngliches Angebot aufrecht zu erhalten. Im Klartext: Für einen Euro ist die Anlage definitiv nicht zu haben.

Markwardt betont, es sei sowohl Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), als auch dem Kommunalreferat "ein wichtiges und vordringliches Anliegen, die Zukunft des Siemens-Sportparks zu sichern und das Areal für die Öffnung und Nutzung durch die Münchner Bürgerinnen und Bürger zu ertüchtigen". Nach kommunaler Definition handelt es sich um eine "Gemeinbedarfsfläche Sport". Zur Zeit präsentiert sich das 14 Hektar große, im Landschaftsschutzgebiet liegende Gelände an der Siemensallee in einem verwahrlosten Zustand. Sanierungsreif die ehemaligen Spielfelder, marode die Umzäunung. Ein Siemens-Pressesprecher hatte bereits Anfang des Jahres bestätigt, dass sein Unternehmen sich wegen des Sportparks "in einem Dialog mit der Stadt" befinde. Mehr lasse sich vor einer endgültigen Einigung nicht sagen.

© SZ vom 07.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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