Im Süden von München leben überdurchschnittlich viele ältere Menschen, mit ihrer Zahl wächst die Bedeutung von Themen wie Pflege und Demenz. Die Johanniter tragen der Entwicklung Rechnung und eröffnen an der Seumestraße 3 in Obersendling, unweit des U-Bahnhofs Aidenbachstraße, eine neue Fachstelle für pflegende Angehörige. In Betrieb geht die Niederlassung der karitativen Organisation an diesem Mittwoch, 16. November, mit einem Empfang fürs Fachpublikum. Beraten werden die Angehörigen von Pflegebedürftigen in der Fachstelle künftig montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr.
"Den Lebenspartner oder die eigenen Eltern zu pflegen, ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe", weiß Eva-Maria Schädler, die Leiterin der neuen Fachstelle - wer sich um nächste Angehörige kümmert, will nichts falsch machen und steht unter einem hohen Druck. In dieser Situation wollen die Johanniter nun auch im Münchner Süden Hilfe vermitteln und wertvolle Tipps geben.
Neben der Beratung zu Möglichkeiten der Unterstützung im Alter und zu Pflegeleistungen hat die neue Johanniter-Fachstelle das Krankheitsbild Demenz im Blick. "Unsere Demenzbetreuer kümmern sich direkt in den Haushalten um erkrankte Menschen und unterstützen dadurch die Familien. In einer Gruppe speziell für die Angehörigen sollen diese Ratschläge bekommen", so Eva-Maria Schädler. Zudem sollen unterschiedliche Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz angeboten werden, eine dieser Gruppen wird von einer Kunsttherapeutin geleitet. Die Fachstellen-Leiterin selbst kümmert sich mit ihrem Team und vielen Ehrenamtlichen seit fast zehn Jahren um Demenzkranke und deren Familien.
An der Seumestraße 3 steht den Johannitern neben Beratungsräumen auch ein größerer Schulungsraum zur Verfügung. Dort sollen in Zukunft regelmäßig Weiterbildungskurse für Ehrenamtliche sowie Vorträge für Angehörige und Interessierte angeboten werden. Im Februar startet beispielsweise eine Seminarreihe für Münchner, die ihre Verwandten betreuen.
Die Beratungen der Johanniter sind für Angehörige von pflegebedürftigen Menschen kostenfrei. Telefonische Infos unter der Nummer 347 104 600.