Die Stadt muss sich gelegentlich den Vorwurf gefallen lassen, der Ausbau ihrer sozialen Infrastruktur halte nicht Schritt mit dem rasanten Bevölkerungswachstum. Am Donnerstag hat sie in Obersendling eindrucksvoll bewiesen, dass sie sich sehr wohl ranhält: An der Baierbrunner Straße 57 wurde die Eröffnung der offenen Kinder- und Jugendeinrichtung "Trafixx" gefeiert. Verglichen mit dem bisherigen Jugendtreff des Viertels, einem alten Wohnwagen, erscheint der 2,2 Millionen Euro teure, hochmodern eingerichtete Holzneubau tatsächlich wie der "Etappensieg", von dem Christian Huber, der Vorsitzende des Vereins Feierwerk, in seiner Begrüßung sprach. Feierwerk ist als gemeinnütziger Dienstleister Träger der kommunalen Freizeitstätte. Betreut wird sie von einem vierköpfigen Team unter der Leitung von Jasmina Barisic.
Die Vorzüge der neuen Kinder- und Jugendeinrichtung rühmte stellvertretend für die erkrankte Bürgermeisterin Christine Strobl SPD-Stadtrat Gerhard Mayer. Mit diesem "wichtigen Pfeiler der Daseinsvorsorge" sei es gelungen, in Obersendling und Thalkirchen eine Lücke in der Jugendbetreuung zu schließen. Seit Anfang Mai bietet der Neubau allen Sechs- bis 18-Jährigen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung, Impro-Theater und Medienwerkstatt inklusive. Schon die meisten Räume durften sie aktiv mitgestalten. Leiterin Barisic rechnet mit durchschnittlich 60 jungen Besuchern pro Tag, die sich in einen Kinder- und einen Jugendtreff aufteilen. Dass sie in der Obhut des Feierwerks bestens aufgehoben sind, daran hat man im Rathaus keinen Zweifel. "Der Verein ist seit Jahren ein verlässlicher Vertragspartner der Stadt", sagte Kommunalpolitiker Mayer.
Bei der Eröffnung mit Hausführungen, Livemusik und großzügiger Bewirtung wies der Bezirksausschuss-Vorsitzende Ludwig Weidinger (CSU) auf das überdurchschnittlich dynamische Wachstum Obersendlings hin. Da komme eine soziale Einrichtung wie das "Trafixx" mit seinen "tollen Angeboten" an die Jugend gerade recht. Erklärte Ziele des Trägervereins Feierwerk laut Vorstand Huber: "Wir wollen, dass sich in einer Welt des raschen Wandels niemand allein gelassen fühlt und soziale Innovationen gedeihen können."