Die massiven Baupläne der Patrizia Immobilien AG für das ehemalige Siemens-Gelände zwischen Baierbrunner Straße und Hofmannstraße (Hofmann Höfe/Campus Süd) machen offenbar anderen Bauträgern Appetit. Unmittelbar nördlich des Areals wollen sie Altbestand aufstocken, ein Gebäude abbrechen sowie neu und größer errichten, zudem Gewerbebetriebe in Wohnnutzung überführen. Gegen diese Vorhaben hat jetzt der Bezirksausschuss 19 einhellig Bedenken angemeldet. Michael Kollatz (SPD), Sprecher des Unterausschusses Bau und Planung, warnte eindringlich vor einer "Verschandelung des ganzen Stadtbezirks", falls die nun bekannt gewordenen Pläne umgesetzt würden.
Die beabsichtigte bauliche Verdichtung in dem als Campus Nord gedachten Gebiet wäre "erheblich". Vor allem aber passe sie überhaupt nicht zur Bestandsbebauung aus den 1980er-Jahren. Diese geht auf den renommierten Baumeister Richard Meier zurück und gehöre unter Denkmalschutz gestellt, sagte Kollatz. Bisher sei das Anwesen mit der Bezeichnung Hofmannstraße 51 ein Musterbeispiel für einen zwar dichten, doch aufgelockerten und gut gestalteten Bürokomplex. Der Bezirksausschuss rief die Stadt auf, für das Areal einen Bebauungsplan aufzustellen und diesen Aspekt darin zu berücksichtigen.