NS-Dokuzentrum:Wachmann entschuldigt sich wegen diskriminierender Äußerung

NS-Dokumentationszentrums in München: Ein Wachmann soll hier ein Besucherpaar mit einem diskriminierenden Spruch begrüßt haben. (Foto: dpa)
  • Der Ärger um einen rassistischen Spruch im NS-Dokuzentrum ist beigelegt: Ein Wachmann im NS-Dokumentationszentrum hat sich bei der Besucherin entschuldigt, die sich von ihm diskriminiert gefühlt hatte.
  • Larissa S. hat nach eigenen Angaben die Entschuldigung angenommen.

Von Bernd Kastner, München

Ein Wachmann im NS-Dokumentationszentrum hat sich bei einer Besucherin entschuldigt, die sich von ihm diskriminiert gefühlt hat. "Für Blondinen und Schwarze ist es heute gratis", soll der Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma am Eingang zu der 27-jährigen Münchnerin und ihrem aus Peru stammenden Freund gesagt haben, um auf den derzeit freien Eintritt hinzuweisen. Am Mittwoch kam es zu einer Aussprache. Larissa S. hat nach eigenen Angaben die Entschuldigung angenommen.

Das Gespräch sei kurz und freundlich gewesen, man habe die Situation gemeinsam geklärt. Für sie sei die Angelegenheit damit erledigt, sagte Larissa S. Ihr sei wichtig, dass so etwas nicht noch einmal geschehe. Eine Gegenüberstellung, um den Wachmann zu identifizieren, wie es Winfried Nerdinger, der Direktor des NS-Dokuzentrums, vorgeschlagen hatte, sei gar nicht nötig gewesen. Der Mitarbeiter habe sich selbst gemeldet.

NS-Dokuzentrum in München
:Wachmann soll Besucher diskriminiert haben

"Für Blondinen und Schwarze ist es heute gratis." So soll ein Wachmann im NS-Dokuzentrum eine Münchnerin und ihren Freund aus Peru begrüßt haben. Der Direktor der Gedenkstätte ist entsetzt.

Von Bernd Kastner

Das NS-Dokuzentrum und das Kulturreferat äußerten sich nicht näher: "Die Angelegenheit wurde besprochen und geklärt. Sie ist damit für alle Beteiligten abgeschlossen", heißt es in einer kurzen Mitteilung. Die Entschuldigung wurde bestätigt. Entsprechend äußerte sich auch Otto Weiß, Chef des vom NS-Dokuzentrum engagierten Veranstaltungsdienstes Paul Mayr: Man nehme solche Vorkommnisse "immer sehr ernst. Wir bedauern die ganze Angelegenheit."

© SZ vom 07.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: