Der S-Bahn-Halt Westkreuz erhält eine Mobilitätsstation. Ein erstes Modell wurde bereits an der Münchner Freiheit installiert, nun folgt im Westen die Nummer zwei. Im Laufe des kommenden Jahres soll das Angebot zur Verfügung stehen: Nutzer können dann an Ort und Stelle unter anderem MVG-Räder, E-Bikes oder Lasten-Pedelecs ausleihen, aber auch E-Carsharing-Dienste in Anspruch nehmen.
Bis zu acht solcher Mobilitätsstationen sollen in den nächsten drei Jahren in Neuaubing, dem Westkreuz und Freiham errichtet werden - als Teil des EU-Projekts "Smarter Together", das München gemeinsam mit den Partnerstädten Wien und Lyon realisiert. 6,85 Millionen Euro an Fördergeldern stehen der bayerischen Landeshauptstadt zur Verfügung, um in den Sanierungsgebieten und dem Neubauquartier Freiham visionäre Denkanstöße für eine moderne Stadt zu entwickeln.
Eine "Smart City", das ist erklärtes Ziel, muss nachhaltige Energie-Lösungen vorweisen können und digitale Entwicklungen zu nutzen wissen. Die Förderung der Mobilität ist hier nur ein Baustein - aber einer, bei dem die Bürger bereits an einer Lösungsfindung mitgewirkt haben. Gemeinsam mit Experten und Partnern aus Industrie und Forschung diskutierten Anwohner im Juni/Juli im Stadtteillabor am Westkreuz mögliche Varianten.
Dabei kristallisierte sich heraus: Mobilitätsstationen sollten an einen Gewerbestandort oder einen Nachbarschaftstreff angeschlossen sein, um Hilfestellung, falls gewünscht, zu ermöglichen. Außerdem wird als Zahlungsmittel der Einsatz von Wertkarten ähnlich einer Prepaid-Karte vorgeschlagen, um auch Menschen, die über kein eigenes Bankkonto verfügen, die Nutzung der Angebote zu ermöglichen.
Sobald die Mobilitätsstation am S-Bahnhof Westkreuz steht, wird evaluiert. Bis dahin aber rückt ein zweites Thema in den Vordergrund: die Nutzung von Daten. Im September gibt es dazu neue Workshops mit Bürgerbeteiligung.