MVG München:Breite Kritik an Sperrung der U 3

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Im Olympiapark zeigt ein Schld den Weg zur U3 an. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Fünf Monate lang soll es Zwischen Münchner Freiheit und Scheidplatz nur Ersatzverkehr geben. Die SPD fordert, die Bauarbeiten in den Sommer 2017 zu verschieben.

Die geplante Sperrung der U 3 zwischen Scheidplatz und Münchner Freiheit stößt im Rathaus auf Kritik. Aus Sicht der SPD ist angesichts des Alters der Anlagen eine Sanierung zwar unumgänglich. Fraktionschef Alexander Reissl wünscht sich aber, dass die Bauarbeiten auf die Sommermonate verschoben werden. Dann sei erfahrungsgemäß in der U-Bahn weniger los - auch weil viele Münchner aufs Fahrrad umsteigen.

Die MVG hat die Sperrung für den Zeitraum vom 4. Oktober bis Ende Februar geplant. Während die alten Gleise und Weichen ausgetauscht werden, sollen Busse eingesetzt werden.

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Zwischen Münchner Freiheit und Scheidplatz fahren von Oktober an keine Züge mehr. Die Gleise werden ausgetauscht.

Von Marco Völklein

Reissl wünscht sich zudem, dass die MVG im gleichen Aufwasch auch gleich eine Lärmdämmung der Strecke anpackt, die aus den Siebzigerjahren stammt. Der Abschnitt zwischen Scheidplatz und Münchner Freiheit gehöre zu den lautesten im gesamten U-Bahn-Netz. Der SPD lägen Beschwerden aus der Schleißheimer und der Hörwarthstraße vor. Entsprechende Anträge will Reissl demnächst stellen.

Die CSU zeigte sich am Donnerstag überrascht von den Plänen, von denen die Fraktion bislang gar nichts gewusst habe. Vizefraktionschef Manuel Pretzl erwartet nun detaillierte Informationen der MVG über den Bauablauf und über die Frage, ob eine Komplettsperrung wirklich notwendig ist. Auch Grünen-Verkehrsexperte Paul Bickelbacher hätte sich eine Darstellung mehrerer Bau-Varianten gewünscht - um beurteilen zu können, ob ein solcher Eingriff wirklich notwendig ist, wie er sagt.

Kritik kommt auch von der "Aktion Münchner Fahrgäste". "Anscheinend haben die Verkehrsunternehmen vollständig verlernt, wie man ,unter dem rollenden Rad' eine Strecke erneuert", sagt Aktionssprecher Andreas Nagel. "Dieses Konzept ist nicht hinnehmbar." Nagel fordert ebenfalls eine Verschiebung auf die warme Jahreszeit.

Die MVG betont jedoch, das sei nicht möglich, da die Ersatzbusse im Sommer benötigt würden, um Bauarbeiten am Tramnetz durchführen zu können. "Wir bauen dort, wo wir bauen können - und das ist witterungsbedingt bei der Trambahn im Sommer, bei der U-Bahn im Winter", sagt ein MVG-Sprecher. Die Vollsperrung sei nötig, um die aufwendige Baustelle mit ihrer diffizilen Logistik in relativ kurzer Zeit durchzuführen. Ein eingleisiger Betrieb würde die Bauzeit verdoppeln.

© SZ vom 03.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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