Münchner Tatsachen:Liebesschwüre, Luxus und eine Leiche

Ein Fußball-Profi versucht sich als Wirt, auf Pfandflaschen findet man Jobangebote, Herr Ude schreibt rätselhafte Facebook-Nachrichten und das beste Hip-Hop-Album des Jahres stammt aus einem modrigen Keller im Glockenbachviertel. Die Neuigkeiten im Oktober.

Beate Wild

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Überfüllter Audimax zum Semesterbeginn in der Münchner LMU, 2011

Quelle: Stephan Rumpf

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Ein Fußball-Profi versucht sich als Wirt, auf Pfandflaschen findet man Jobangebote, Herr Ude schreibt rätselhafte Facebook-Nachrichten und das beste Hip-Hop-Album des Jahres stammt aus einem modrigen Keller im Glockenbachviertel. Die Neuigkeiten im Oktober.

Student und Laptop

Da staunten wir nicht schlecht, als wir vergangene Woche zum Studienbeginn im überfüllter Audimax der Münchner LMU vorbeischauten. Wo man hinblickte, nur Laptops. Ja, so ist das. Die Studenten von heute - zumal wenn sie in München studieren - geben sich doch nicht mehr mit einem windigen Block und einem Kugelschreiber zufrieden! Wo denken Sie denn hin! Das muss schon Hightech sein. Bestimmt schreiben sich so die Einsen von alleine.

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Quelle: RUMPF

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Mord beim Essen

Ein Schuss, eine Leiche. War es Mord? Kaum ist Herbst, geht es in München wieder auf Ganovenjagd - während man nebenbei genüsslich ein Vier-Gänge-Menü verzehrt. Das Murder-Mystery-Dinner findet in diesem Jahr gleich an zwei verschiedenen Lokalitäten statt: Im La Villa im Bambergerhaus im Luitpoldpark und in der Gaststätte Schießstätte in Allach. Die Gäste werden interaktiv in das Stück und in die Lösung des Falls eingebunden.

Necat Aygün

Quelle: oh

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Der Wirt ist ein Spieler

Necat Aygün, Spieler des TSV 1860 München, hat sein eigenes Lokal: La Grappa am Regerplatz in München-Obergiesing - nicht weit vom Grünwalder Stadion. Wo auch sonst? Im Gegensatz zu seinem Verein läuft es dort richtig gut. Hier gibt es Holzofenpizza und Pasta - und hin und wieder schaut Necat Aygün selbst zum Plaudern vorbei.

Sepalot

Quelle: oh

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Sapperlot, Sepalot!

Wer hätte das gedacht, dass das beste deutsche Hip-Hop-Album des Jahres aus einem modrigen Keller im Glockenbachviertel stammt? Ist aber so. Sepalot, seines Zeichens Bandmitglied der Münchner Rapper Blumentopf hat ein zweites Solo-Album mit dem Namen "Chasing Clouds" herausgebracht - und wird dafür von Fans und Kritikern regelrecht in den Himmel gehoben. Wir finden zu Recht. Sepalot rulez.

Jungbürgerfest im Münchner Rathaus, 2006

Quelle: Stephan Rumpf

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Der digitale Ude

Christian Ude hat knapp 2000 Fans. Wenn er wirklich ernsthaft bayerischer Ministerpräsident werden will, müssen das schon noch ein paar mehr werden. Doch keine Panik, Herr Ude! Die 2000 Fans sind lediglich die von seiner neu eröffneten Facebook-Seite. Im echten Leben dürfte der Münchner Oberbürgermeister wesentlich mehr Fans haben.

Doch eine Frage treibt uns noch um: Postet Ude seine Statusmeldungen da wirklich selber? Zumindest schreibt der digitale Ude in "Ich"-Form, wie etwa: "Trotz einer gegensätzlichen Auffassung in der Sache, begrüße ich das angekündigte Bürgerbegehren gegen den Bau einer dritten Start- und Landebahn beim Flughafen München ausdrücklich." Oder ist hier ein Ghostwriter am Werk?

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Quelle: Stephan Rumpf

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Jobangebot auf der Pfandflasche

Da der Straßenzeitung Biss die Verkäufer ausgehen, sucht sie auf unkonventionelle Weise nach Arbeitswilligen. Auf Pfandflaschen werden Aufkleber mit der Stellenausschreibung angebracht. Wenn Obdachlose die Flaschen einsammeln, um dafür Pfand zu kassieren, sollen sie so auf das Jobangebot aufmerksam werden. Auch Prominente wie Charles Schumann und die Tatort-Komissare Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec unterstützen die Aktion.

Oktoberfest 2011

Quelle: dpa

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Zwitscherndes Disco-Girl

Auch Komponistentochter und DJane Giulia Siegel twittert jetzt. Dort publizierte sie unter anderem ihren Oktoberfest Rehab Mix 2011 und schreibt, was sie sonst noch für weltbewegende Sachen unternimmt: "Auf geht´s nach Ibbenbühren zur Disco Messe...das wird ein Spass...100000000 Dj´s auf einem Haufen...uiuiuiuiuiui" oder "seit 2 Stunden auf dem Flohmarkt, Olympiagelaende...soooo kalt".

Dreharbeiten zu 'Ludwig II.' mit Hannah Herzsprung

Quelle: dpa

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Das Comeback von Sisi

Sisi ist zurück! Jawohl, und zwar verkörpert durch die Schauspielerin Hannah Herzsprung (im Bild mit König-Ludwig-Darsteller Sabin Tambrea). In dem neuen Film über den Märchenkönig spielt sie die weibliche Hauptrolle.

Mit riesigem Aufwand wird derzeit das Leben des schillernden bayerischen Königs Ludwig II. möglichst wirklichkeitsnah nachgestellt. Die erste Klappe fiel bereits Ende Juli am Starnberger See. Nach Dreharbeiten in den Schlössern Neuschwanstein, Linderhof, Herrenchiemsee und der Residenz in München arbeitet das Team seit 10. Oktober in den Grünwalder Bavaria Filmstudios. Dort wird bis Mitte November noch gedreht. Anfang 2012 kommt der Streifen ins Kino.

Urlaub auf Ibiza

Quelle: ddp

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Sündige 16

In der Großraumdisco Nachtresidenz gibt es jetzt eine Partyreihe ab 16 Jahren unter dem Motto "Sieben Sünden". Auf Facebook schreibt der Club: "Niemand ist frei von Sünden - auch du nicht!". Ob das den Eltern von minderjährigen Kindern gefällt, steht auf einem anderen Blatt.

Club 'Harry Klein' in München, 2011

Quelle: Stephan Rumpf

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Kunst im Club

Seit Jahren bietet der Club Harry Klein Videokünstlern aus München und Umgebung ein Forum. Hier kommt Musik, Kunst, Video und Design zusammen. BR-alpha stellt nun in einer Spezialausgabe die Künstler vor und schaut ihnen bei der Arbeit über die Schulter. Die Sendung wird am Samstag, 5. November um 0.30 Uhr auf BR-alpha ausgestrahlt und kann auch mittels Live-Stream auf www.br-alpha.de/phase3 empfangen werden.

Forscher raetseln ueber 'Liebesschloesser' an Koelner Bruecke

Quelle: ddp

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Liebesschlösser erobern München

Ist ja nichts Neues, dass Trends immer etwas später in München ankommen. Und so verwundert es einen nicht, dass dieserorts alle Verliebten nun die Liebesschlösser für sich entdecken. Während in anderen Städten (wie etwa Köln, im Bild) schon seit Jahren die Brücken voll hängen mit den bunten Schlösschen, fängt es in München gerade an. An der Wittelsbacherbrücke hängen mittlerweile schon über hundert Exemplare, an der St.-Emmeransbrücke kann man die Liebesschlösser noch an zwei Händen abzählen. Eingraviert sind übrigens entweder die Namen des Liebespaares oder Treueschwüre. Was bisher ungeklärt ist: Werden die Schlösser bei einer Trennung wieder abgemacht?

Monaco T-Shirt

Quelle: oh

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Das Stenz-Shirt

Der Monaco Franze macht jetzt sogar in Mode. Das Label Franzmünchinger bringt doch tatsächlich T-Shirt mit dem Namen "Der ewige Stenz" und dem Konterfei des Vereehrten heraus. Satte 43,50 Euro kostet der Spaß. Ob dem Monaco das gefallen würde, wie mit seinem Namen überall Geld gemacht wird?

Stroke

Quelle: oh

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Jung, kreativ, sucht ...

... Ausstellungsmöglichkeit. Junge Kreative brauchen einen Raum und eine Gelegenheit, ihre Werke zu zeigen, findet Raiko Schwalbe, der in München auch jedes Jahr die Urban-Art-Messe Stroke organisiert. Deshalb hat er jetzt vom 27. bis 29.10.2011 im Provisorium eine Ausstellung organisiert, bei der kreative Münchnerinnen und Münchner ihre Werke präsentieren können. Mitmachen kann jeder. Die Teilnahme ist kostenlos.

Marsmobil

Quelle: oh

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Space-Pop aus München

Marsmobil machen eine musikalische Mischung aus Space-Pop, trashig-analoger Klangästhetik der 60er & 70er Jahre und Verweisen zu Air, Talk Talk oder America. Ein cooler Sound, der noch viel zu wenigen bekannt ist. Hinter Marsmobil verbirgt sich der Wahl-Münchner Roberto Di Goia. Seit August ist das neue "Black Album" in den Läden. Erschienen ist es beim Münchner Label Compost.

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Quelle: Robert Haas

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Alkoholverbot auch in der S-Bahn

Jetzt ist es also soweit: Bald darf man auch in der Münchner S-Bahn kein Bier mehr trinken. Nach U-Bahnen und Bussen ist künftig auch in der S-Bahn Alkohol Tabu. Pünktlich zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember soll das absolute Alkoholverbot auf allen Strecken und in allen Zügen in Kraft treten. Ein User twitterte uns zu dieser Meldung: "Wie sollen die Fahrgäste sich denn dann bei den dauernden Verspätungen die Zeit vertreiben :-)"

Ugg

Quelle: Beate Wild

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Hässlich und kein Ende

Seit Jahren stecken die Münchner Frauen ihre zarten Füße in die grobschlächtigen Ugg-Boots, die ihr hässliches Aussehen sogar schon im Namen haben. In der Hohenzollernstraße haben wir nun in einem Schuhladen sogar ein Modell mit Pailletten entdeckt. Das macht den Schuh aber auch nicht schöner - eher im Gegenteil.

Weißrussland: Rock-Band Rammstein ist Staatsfeind

Quelle: picture alliance / dpa

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Rammstein stört die Totenruhe

Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat mal wieder hart durchgegriffen und das Konzert von Rammstein, das am 20. November stattfinden sollte, verboten. Begründung: Es ist Totensonntag und damit Tanzverbot in Bayern. Der Veranstalter hat für das Konzert aber schon alle Tickets verkauft und muss jetzt einen Ersatztermin finden. Komisch nur, dass in der Vergangenheit andere Gigs - etwa von Pink - trotz Totensonntag stattfinden durften.

Ausstellung ´Kraftwerk 3-D Video-Installation"

Quelle: dpa

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Kraftwerk im Museum

Wer schon die Konzerte der Düsseldorfer Elektro-Pioniere verpasst hat, sollte sich wenigstens die Ausstellung im Kunstbau im Lenbachhaus nicht entgehen lassen. Gezeigt wird die 3-D-Installation noch bis zum 13. November - und sie ist fast genauso gut wie das Live-Konzert.

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Quelle: DAH

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Feiern im Funkhaus

Das on3-Festival geht in die nächste Runde: Am 26. November spielen - bereits zum achten Mal in Folge - in den Orchesterstudios des Bayerischen Rundfunks in München Bands wie Moop Mama, Candelilla, Ebow und soft.nerd. Ein Pflichttermin für alle Fans alternativer Musik. Der Ticketvorverkauf startet am 4. November 2011.

Michael Käfer bei Wiedereröffnung der Schrannenhalle in München, 2011

Quelle: Robert Haas

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Gourmet-Halle

Die neu eröffnete Schrannenhalle hat sich dem Luxussegment verschrieben. Nicht nur Michael Käfer (im Bild) hat sich in einem großen Teil der Halle eingemietet, auch das Sterne-Restaurant Tantris hat einen Stand in der Schranne. Dort kann man schnell zwischendurch ein Gläschen Schampus schlürfen. Zielgruppe ist somit wohl die Schickeria beziehungsweise die Touristen. Denn für Otto-Normal-Münchner dürfte ein Einkauf in der Schranne nicht so leicht erschwinglich sein.

Arnulfpark / Arnulf-Park

Quelle: JOHANNES SIMON

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Protest gegen Party-Zone

Techno-Musik und grölende Party-Gäste: Lärmmessungen haben bei der Freiheiz-Halle eine Überschreitung der Richtwerte ergeben. Die Anlieger fordern ein Ende der Party. Und auch die plappernden Nachtschwärmer draußen auf der Straße stören die Nachbarn - doch dafür kann der Hallenbetreiber zunächts einmal nichts. Jetzt soll ein Schallschutzgutachten erstellt werden. Der Streit hat gerade erst begonnen.

König Ludwig II

Quelle: Jan Versweyveld / oh

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Werbung für nicht existente Abos

Kaum war die Wiesn vorbei, fiel aufmerksamen Münchnern die Werbung der Kammerspiele für seine Theater-Abos ins Auge, die in der Stadt, in Zeitschriften und auf der eigenen Internet-Seite präsent war. Doch wollte man an der Theaterkasse darauf hin ein Abo erstehen, bekam man die Antwort: Schon längst alle verkauft, und zwar schon seit Mai/Juni. Ärgerlich, da muss wohl beim Marketing verdammt was falsch gelaufen sein.

© sueddeutsche.de/sonn
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