Münchner Stadtviertel: Altstadt:Geschichte, Daten, Fakten

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Die Pfisterstraße liegt mitten in der Münchner Altstadt - und nur selten ist es in den Gassen rund ums Platzl so leer. (Foto: JOHANNES SIMON)

In der Altstadt beginnt die Geschichte Münchens. Bis heute ist das Viertel das politische und kulturelle Zentrum der Stadt mit zahlreichen geschichtsträchtigen Monumentalbauten - und nur wenig Wohnraum.

Anna Fischhaber

Die Geschichte der Stadt München, und damit auch seiner Altstadt, beginnt im Jahr 1158 mit einer Isarbrücke für den Salzhandel nahe des Petersbergls. Herzog Heinrich der Löwe soll damals die Brücke des Freisinger Bischofs Otto bei Oberföhring niedergebrannt haben, um selbst die Zölle zu kassieren. Schwer bewaffnet überfielen seine Männer die Brücke und legten sie in Schutt und Asche. Belegen lässt sich dieser Gründungsmythos allerdings nur schwer. Und natürlich ist München nicht erst an jenem 14. Juni 1158 entstanden, eine Siedlung von Mönchen hat es an dieser Stelle wohl schon vorher gegeben. Dennoch feierten die Münchner 2008 den 850. Stadtgeburtstag.

Die Münchner Innenstadt innerhalb des Altstadtrings besteht noch heute im Wesentlichen aus dem historischen Kern. Von der einstigen Stadtbefestigung ist bis auf die drei Tore am Sendlinger Tor, am Isartor und am Stachus allerdings kaum etwas übrig geblieben. Dafür beherbergt das Viertel nach wie vor zahlreiche geschichtsträchtige Monumentalbauten wie den Alten Hof, die Feldherrenhalle oder die ehemals königliche Residenz, in deren Komplex heute die Bayerische Staatsoper und das Bayerisches Staatstheater untergebracht sind. Die Frauenkirche mit ihren zwei ungleichen Zwiebeltürmen ist das Wahrzeichen Münchens. Neben der alten Stadtpfarrkirche St. Peter hat sich der Viktualienmarkt als Feinschmeckerparadies mit Leckereien aus aller Welt etabliert. Das berühmteste Gebäude- zumindest unter Touristen - ist aber wohl das Hofbräuhaus am Platzl.

Mittelpunkt der Altstadt ist der Marienplatz. Von hier aus wurde Bayern vermessen. Hier kreuzten die Handelsstraßen, denen heute noch die Haupteinkaufsstraßen zwischen Karlstor und Isartor und zwischen Odeonsplatz und Sendlinger Tor entsprechen. Die Mariensäule, die Kurfürst Maximilian I. zum Dank für die Schonung Münchens im Dreißigjährigen Krieg auf der Mitte des Platzes errichten ließ, versinnbildlicht die Ängste der Münchner im Mittelalter mit vier als Tieren dargestellten Plagen. Der Löwe verkörpert den Krieg, der Basilisk die Pest, die Schlange den Unglauben und der Drache den Hunger.

Am westlichen Ende des Marienplatzes wurde 1477 das Alte Rathaus fertiggestellt. Während im ersten Stock der Festsaal untergebracht war, befand sich im Keller das städtische Gefängnis, in dem so mancher Verbrecher auf seine Hinrichtung wartete. Daneben, wo heute der Beck steht, sollen zur Volksbelustigung Vierteilungen stattgefunden haben.

Auch als München über die Jahrhunderte wuchs und wuchs und schließlich zur Millionenstadt wurde, blieb die Altstadt, die heute gemeinsam mit dem Lehel den Bezirk Nummer eins bildet, das politische und kulturelle Zentrum. Das Neue Rathaus am Marienlatz mit dem Glockenspiel ist noch immer Sitz des Oberbürgermeisters. In der Bayerischen Staatskanzlei am Hofgarten waltet der Ministerpräsident des Freistaates. Berühmt-berüchtigt ist auch das Polizeipräsidium in der Löwengrube. Der Wohnraum in dem Viertel ist knapp - und ziemlich begehrt. Hier wird schon mal eine Maisonettewohnung mit Blick über die Altstadt für ein paar Millionen verkauft. Synonym für das Geld, das heute in dem Viertel allgegenwärtig scheint, ist die elegante Flaniermeile Maximilianstraße, eine Prachtstraße aus dem 19. Jahrhundert.

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