Münchner Momente:Röhrender Hirsch

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Ständig brettern irgendwelche Kerle in ihren FerrariPorscheMaseratis die Münchner Prachtstraßen auf und ab. Bei genauer Betrachtung des Phänomens sind die Frauen allerdings nicht unschuldig daran

Von Christiane Lutz

Der wunderbare Sommer bringt leider auch so manch Unschönes zum Vorschein. Weiße Waden zum Beispiel. Den Sonnenbrand am Tag nach dem Freibadbesuch. Blow-ups auf den Straßen, wie der Autofahrer weiß. Und wo wir schon beim Autofahren sind: Der Sommer ist auch die Jahreszeit der Grundlos-die-Straße-auf-und-ab-Raser. Am Steuer der Fahrzeuge sitzen - das ist leider wahr und kein weibliches Herumgenöle - zumeist Männer. Männer aller Formen, Farben, jeden Alters und Größe. Meist drapieren sie sich angestrengt lässig um ihr Lenkrad herum und verströmen eine Atmosphäre von: "Ich hab den größten. Motor." Denn der Motor ihres gelb-orangenen getunten FerrariPorscheMaserati macht das, was Autofans "röhren", "grollen" oder "schnurren" nennen. Dabei hat dieses Umhergefahre so gar nichts mit niedlichen Katzen zu tun, es ist prollige Peinlichkeit, die allen anderen ungeheuer auf die Nerven geht. Unbeirrt aber brettern diese Männer die Maximilianstraße, die Leopoldstraße auf und ab, umdüsen den Bordeauxplatz, beschleunigen auf den Geraden auf 100 Stundenkilometer, um dann an der nächsten Ampel eine Vollbremsung hinzulegen.

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