Münchner Momente:Ludwig in der Junggesellen-WG

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Von München nach Heidelberg und schon wächst die Wohnfläche mit Garten auf 3000 Quadratmeter

Von Christian Rost

Rund 3000 Quadratmeter Fläche haben die neue Wohnung und der Garten zusammen, es gibt sogar einen Innenpool: Dass Ludwig vorige Woche nach Heidelberg umgezogen ist, kann man nur allzu gut verstehen angesichts des angespannten Wohnungsmarkts in München. Der junge Mann muss sich sein neues Zuhause zwar mit drei Mitbewohnern teilen. Bei so viel Platz lässt es sich aber gut aus dem Weg gehen in dieser Junggesellen-WG, wenn man mal seine Ruhe haben will.

Heidelberg bietet eine besondere Annehmlichkeit: Es liegt in einer der wärmsten Regionen Deutschlands, neben Mandel- und Feigenbäumen wachsen auch Ölbäume in der Stadt am Neckar. Des günstigen Klimas wegen fühlen sich dort Halsbandsittiche wohl, und seit einigen Jahren wird auch wieder Wein angebaut, wobei das Ludwig kaum interessierten dürfte: Er trinkt nicht und ist Vegetarier, weshalb München kulinarisch nicht unbedingt seine Stadt war.

Natürlich ging es ihm nicht schlecht an der Isar. Seine Familie lebt hier, er hat viele Freunde in München, lernte zum Beispiel Schwimmen und allerhand mehr in den vergangenen vier Jahren. Aber als er nun nach Heidelberg aufbrach, da war er ganz entspannt und ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen von der langen Fahrt. Sieben Stunden war er unterwegs, immerhin gab es einige Pausen.

Ein neuer Ort eröffnet neue Möglichkeiten. Ludwig kann nun an seiner Sozialkompetenz feilen, bis er soweit ist, eine Führungsrolle zu übernehmen. In München war er in seinem Umfeld bislang immer der Kleinste, obwohl er zuletzt 1,6 Tonnen auf die Waage brachte. Im Elefantenhaus des Heidelberger Zoos darf der vierjährige Bulle nun seine Pubertät ausleben, um später als Oberhaupt einer größeren Herde seinen Teil zur Zucht Asiatischer Elefanten beizutragen. Mit seinen neuen WG-Mitbewohnern Gandhi, Khin Yadanar Min und Tarak habe sich Ludwig schon "berüsselt", teilte der Tierpark Hellabrunn mit. Dicke Tränen weinen die Zooleute und auch viele andere Münchner ihrem Liebling Ludwig hinterher.

© SZ vom 18.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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