Für Mario Götze hat sich seit seiner Rückkehr zu Borussia Dortmund nicht viel geändert. Wie zuletzt beim FC Bayern, kam der 24-Jährige auch am Sonntag beim Supercup nicht zum Einsatz für den BVB. Es muss sich für ihn anfühlen, als hätte er nicht den Verein, sondern lediglich die Ersatzbank gewechselt. Wobei München, in aller Bescheidenheit, natürlich wesentlich mehr zu bieten hat als Dortmund. In der nördlichsten Stadt Italiens herrscht ein ganz anderes Flair. Hier wurde Götze - ciao amici - sogar zum Rollerfahrer.
Als stolzer Besitzer einer kleinen, schwarzen Vespa kurvte er bis vor kurzem noch als Angestellter des FC Bayern durch die Stadt und verzückte die Bild-Zeitung: "Moped-Mario düst ab", schrieben die Kollegen vom Boulevard, um dann hinterherzufrotzeln: Vollgas gebe er momentan ja nur mit seinem Roller. Dass es aber gar nicht so einfach ist, ein solches Gefährt auf Touren zu bringen, verschweigt die Zeitung. Eines Tages kam Götze nämlich mit seiner stotternden Vespa bei einem Münchner Rollershop vorgefahren, der schon Bastian Schweinsteiger und Matthias Sammer mit fahrbaren Untersätzen versorgte. Die beiden sind ja auch nicht mehr bei den Bayern, ein Zusammenhang mit ihrer Rollerleidenschaft besteht aber nicht. Oder vielleicht doch?
Jedenfalls hatte jemand an Götzes Vespa herumgefummelt, so dass er nicht einmal mehr damit abdüsen konnte in München. In der Werkstatt stellte sich dann heraus, dass der Roller so manipuliert worden war, wie es normalerweise Schüler mit den Autos von Lehrern machen. Jemand hatte Bauschaum in den Auspuff seines Töfftöff gesprüht. Dieses Material, das zum Einsetzen von Fenstern und Türen auf Baustellen verwendet wird, hat die Eigenschaft, sich auszudehnen und auszuhärten. So entstand in Götzes Auspuff eine Art Korken, der das Maschinchen zum Röcheln brachte.
Möglicherweise war ja dieses hundsgemeine Attentat der wahre Grund für Götzes Wechsel zurück zum BVB. Dortmund gehört nicht zu Norditalien, und deshalb muss man dort auch nicht Roller fahren.