Zweimal werden wir noch wach, ach, dann steht die schlimmste Zeit des Jahres vor der Tür. Allüberall schwirren Warnungen umher, dass es einem ganz bang werden kann. Der besorgte Verkehrsclub ADAC zum Beispiel warnte am Donnerstag vor fliegenden Christbäumen, die auf uns zukommen. Damit ist nicht der lustige schwedische Brauch gemeint, die nadelnden Gehölze am 13. Januar einfach aus dem Fenster zu werfen. Vielmehr die Unsitte einiger Autofahrer, die frisch gekaufte Nordmanntanne einfach aufs Autodach zu legen statt ordnungsgemäß anzugurten. Die Zahl der fliegenden Tannen auf Münchens Straßen hat in den vergangenen Adventen offenbar so dramatisch zugenommen, dass die Stadt angeblich bereits über ein generelles Christbaumverbot im öffentlichen Raum nachdenkt.
Was natürlich nichts mit der zerzausten Fichte auf dem Marienplatz zu tun hat, die München in diesem Jahr von Ruhpolding geschenkt bekommen hat. Sie ist nämlich nun mit 2500 Lichtlein geschmückt, um die kahlen Stellen zu überstrahlen. Aber auch hier droht adventöses Ungemach: Der Münchner Mieterverein mahnt, dass durch blinkende Weihnachtsbeleuchtung oder gar singende Rentiere keinesfalls die Nachbarn um den Schlaf gebracht werden dürfen. Passend dazu will die Europäische Union nun die Sicherheitsverordnungen für Kerzen verschärfen. Die dürfen künftig nur noch nach EU-Norm flackern und möglichst nichts anbrennen lassen.
Angesichts dieser Gefahrenlage in der nun beginnenden staden Zeit es nur logisch, dass es in der Erzdiözese München und Freising erstmals ein Training für Nikoläuse samt Nikolaus-Handbuch gab. Darin lernte der bärtige Mann aus Myra auch, wie man heimlich Goldklumpen durchs Fenster wirft, um einem verarmten Mann zu helfen. Aber Achtung, liebe Nikoläuse: Bitte nie, wirklich niemals mit Goldklumpen auf Leute zielen.