"Teatro In-Flight":Alfons Schuhbeck macht nun "Teatro" im Flugzeug

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Normalerweise gibt es in "Schuhbecks Teatro" ein Menü - bei der Variante im Flieger nur einen Snack. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Der Koch lädt zum Flug nach Verona ein mit Gesang, Magie - und immerhin einem kleinen Snack. Anders als im Theater gibt es in der Luft kein Entkommen.

Kolumne von Bernhard Blöchl

Jetzt hebt er also völlig ab. Der Platzl-Hirsch geht in die Luft. Über den Wolken muss die Mahlzeit wohl grenzenlos sein. Und so weiter und so fort. Wenn Alfons Schuhbeck zum "Teatro In-Flight" lädt, um Journalisten und anderen Gästen seine Dinner-Revue an Bord eines Flugzeuges schmackhaft zu machen, dann ist das für Spötter, nun ja, ein gefundenes Fressen.

Kurios ist die jüngste Idee des Küchenzampanos sowieso: Läuft alles nach Plan, dann hebt am 7. September um 11.45 Uhr in München eine Maschine von Air Dolomiti ab, um 16.50 Uhr fliegt sie von Verona wieder zurück. Während der Flüge, und darum geht es bei dieser Kooperation, gibt es Kostproben des Teatro-Ensembles, das, in wechselnder Besetzung, seit Jahren im Riemer Spiegelpalast des Meisters Speisen glitzernd garniert. Sängerinnen und Sänger sollen mit an Bord sein, ein Magier und - Schuhbeck selbst.

Man braucht nicht erst einzusteigen, um sich auszumalen, was da unter dem Motto der kommenden Show "Fantasia" passieren wird. Im Himmel ist der Teufel los. Die singenden Kellnerinnen, in Riem ein bodenständiger Fixpunkt, werden in der Luft zu kreischenden Flugbegleiterinnen, um in der Maschine gehört zu werden; dem Zauberer rutschen bei den Schwankungen die Trümpfe aus dem Ärmel; und Alfons Schuhbeck singt zum Finale sein geliebtes "Blueberry Hill", während ein Flugneuling mit grünem Gesicht zur Kotztüte greift. An der Darbietung muss das gar nicht liegen. An Schuhbecks Feinkost auch nicht, hier wird sowieso nur ein Snack gereicht. Vom Sternekoch ist nichts geplant. Was bleibt, ist Wolkenschaum.

Beworben wird die Aktion nicht. Aber gut möglich, dass Unschuldige hineingeraten. Wer ebenjene Flüge wählt, zum Beispiel um sich Verona anzuschauen, der wird so denn eine "Überraschung an Bord" erleben, wie die Promotion-Einlage genannt wird. Und während im Teatro-Zelt in Riem der Ausgang jedem offen steht, ist hier ein Entkommen nicht möglich. Und deshalb, liebe Bayern, liebe Italiener, buchen Sie weise!

© SZ vom 18.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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