Münchner Momente:Dicke Bavaria, saufendes Kindl

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Pumuckl war zu fett, das kann man ja nicht anders sagen. Jetzt muss nur noch der Monaco Franze ein Anti-Sexismus-Seminar besuchen - und auch die Bavaria und das Münchner Kindl haben so ihre Defizite

Von Christiane Lutz

Pumuckl ist zu fett. Deshalb wurde er auf Diät gesetzt und zeigt sich im neuen Buch hager und sportlich. Er sollte einen "leicht modernen Touch" bekommen, heißt es. Diese Nachricht machte schnell die Runde im Internet und in den Zeitungen. Die Aufregung ist enorm, empörte Fans fordern Pumuckls von Schokolade und Pudding geformtes Wohlstandsbäuchlein zurück. Völliger Quatsch. Pumuckls Verschlankung ist der einzig konsequente Schritt in einer verantwortungsvollen Kindererziehung. Denn wo bitteschön kämen wir hin, wenn sich unsere Kinder an übergewichtigen, Likör schlürfenden Kobolden orientierten, die in Schreinerwerkstätten randalieren und Lügen erzählen, wenn sie erwischt werden? Eine Horde ungehobelter Rüpel würden wir heranzüchten, die den Body-Mass-Index für einen neuen Drink halten. Dazu kommt, dass dem Pumuckl als Wahlbayer auch eine gewisse repräsentative Funktion zufällt. Mit Fettwanst aber bedient er auf unangenehme Weise das Klischee des übersättigten Weißwurst-Münchners. Kommt international gar nicht gut. Deshalb: ja zur Nulldiät!

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