Jetzt ist wieder Urlaubszeit. Und die Entscheidung, wohin es gehen soll, hängt von unterschiedlichsten Interessen ab. Die einen buchen ein vierzehntägiges extreme-climbing-downhillbiking-rafting-schluchting-Sportpaket mit ultimativ energiespendender Steinzeiternährung. Andere klappern in Südfrankreich x Luxusrestaurants ab, um dann mit so vielen Kilos mehr heimzukommen, wie alle Lokale zusammen Sterne hatten. Es gibt Strand-Brutzler, Toskana-Eremiten und Hauptsacheweitweg-Fahrer. Und glaubt man dem Online-Reiseportal GoEuro, so gibt es auch Menschen, die ihre Ziele nach dem Bierpreis aussuchen. Deshalb hat GoEuro gerade wieder seinen "Bierpreis-Index" herausgebracht. München kommt da gut weg: Der durchschnittliche Bierpreis liegt hier bei 8,34 Euro je Mass. Billiger ist es nur in 32 anderen getesteten Städten auf der Welt.
Wer jetzt glaubt, dass desto mehr gesoffen wird, je billiger das Bier ist, der täuscht sich. In Delhi etwa, wo die Mass sensationelle 4,68 Euro kostet, liegt der Konsum bei gerade mal sechs (!) Litern pro Kopf und Jahr. Am meisten Bier (133 Liter) fließt in Bukarest, wo die Durchschnittsmass mit 7,59 Euro nur unwesentlich billiger ist als in München. Die Münchner trinken dagegen nur 118 Liter im Jahr - so viel zum Thema Bierhauptstadt. Aber wahrscheinlich haben die Tester einfach die Wiesn vergessen, wo viel mehr gezecht und gezahlt wird, als es die Statistik glauben macht. Doch das spielt eh keine Rolle: Die ganzen Italiener, Amerikaner und vor allem die Schweizer kennen es von daheim nur teurer. Für sie ist der Munich-Indoor-Masskrugstemming-Urlaub im Herbst immer noch ein Schnäppchen. Dem guten Herz der Wiesnwirte, die wohl auch mit 20 Euro pro Mass ihre Zelte noch vollbekämen, sei Dank.