München/Fulda:"Es fehlt die heiße Spur"

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Ein 17-jähriger Münchner wollte ein Auto kaufen und wurde erschossen: Jetzt sucht die Polizei den Wagen des mutmaßlichen Mörders.

Bernd Kastner

Die Polizei in Fulda sucht weiter nach dem Mörder des 17-jährigen Münchners, der am Freitagabend beim Autokauf erschossen wurde. Die Ermittler prüfen derzeit Hinweise aus der Bevölkerung, "aber bislang fehlt die heiße Spur", so ein Sprecher.

Ein 17-jähriger Münchner ist in Fulda beim Autokauf erschossen worden. (Foto: dpa)

Wie berichtet, hatten sich das später getötete Opfer und sein 19-jähriger Freund mit dem vermeintlichen Autoverkäufer in einem Schnellrestaurant am Hauptbahnhof in Fulda getroffen.

Vom Fahrzeug des mutmaßlichen Mörders, mit dem die drei Männer zum etwa zwei bis drei Kilometer entfernten Tatort fuhren, hat die Polizei inzwischen eine detaillierte Beschreibung veröffentlicht: ein 5er BMW D-Touring Kombi, lackiert in schwarz metallic, ausgestattet mit Ledersitzen und Automatikschaltung, mit einem Tachostand von rund 165.000 Kilometern. Das Auto ist Baujahr 2005 bis 2007 und hat ein Konstanzer Kennzeichen (KN). Die Polizei in Osthessen hat eine 20-köpfige Sonderkommission eingerichtet.

Wie berichtet, war der 17-jährige Neuaubinger, der rumänischer Staatsbürger und Vater eines eineinhalb Jahre alten Kindes ist, am Freitag mit dem Zug nach Fulda gefahren, um dort einen VW-Bus für rund 15.000 Euro im Auftrag seines Onkels gebraucht zu kaufen. Der mutmaßliche Täter gab sich als Vermittler aus und lockte die beiden Münchner zu einem Parkplatz, wo sie den eigentlichen Verkäufer treffen sollten. Nach etwa einer dreiviertel Stunde Wartezeit habe der Täter plötzlich auf den 17-Jährigen geschossen. Er starb zwei Stunden später in einer Klinik. Seinem Begleiter, auf den auch gefeuert worden sei, gelang mit mehreren tausend Euro Bargeld, das er für den Autokauf bei sich hatte, die Flucht.

Die Polizei geht davon aus, dass der Täter die jungen Münchner ausrauben wollte. Es gebe keine Hinweise darauf, dass sich Opfer und Täter vorher gekannt hätten. Der Tote stammt aus einer Großfamilie; etwa 300 Angehörige haben sich laut Polizei auf den Weg nach Fulda gemacht. Der mutmaßliche Mörder soll etwa 40 Jahre alt, 1,90 Meter groß und schlank sein. Er soll eine schwarze, blousonartige Jacke, blaue Jeans und graue Turnschuhe getragen haben.

© SZ vom 15.02.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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