Moosach:Würdevoller Abschied

Lesezeit: 1 min

Kathrin Koop legt ihr Mandat im Bezirksausschuss Moosach nieder

Von Anita Naujokat, Moosach

Eine Ära gehe zu Ende, und das nicht nur in zeitlicher Hinsicht, sagt Johanna Salzhuber (SPD), die Vorsitzende des Moosacher Bezirksausschusses (BA), bei der Verabschiedung ihrer langjährigen Fraktionskollegin Kathrin Koop - sie hat nach fast genau einem Vierteljahrhundert ihr Mandat als Mitglied des Stadtteilgremiums niedergelegt. Am Montagabend war ihre letzte Sitzung. Als Anlass für ihren Schritt, nun Platz für Jüngere zu machen, nahm sie ihren nahenden 70. Geburtstag. Das sei auch ein guter Zeitpunkt für einen noch einmal völlig anderen Lebensabschnitt, hatte sie schon bei Bekanntwerden ihres Rückzuges gesagt. Nachfolgen wird ihr Ludwig Hoegner, Urenkel des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Wilhelm Hoegner (SPD). Claudia Wocher, Nachrückerin laut Liste, hatte schon zuvor anklingen lassen, eine völlig andere Lebensplanung zu haben.

Von der Schriftführerin, 1990 gab es noch keine Geschäftsstellen, hatte sich Koop bis zur stellvertretenden Vorsitzenden hochgearbeitet. Die Leitung des Unterausschusses Jugend, Soziales, Schulen, Kultur und Budget "war ihr wie auf den Leib geschneidert", so Salzhuber. Koop sei ein "starkes Zugpferd" gewesen; sie habe den Stadtteil durchpflügt und beackert, obendrein ein gutes Verhältnis zur Stadtverwaltung gepflegt: "Einen Antrag zu schreiben ist das eine, ihn auszugestalten und durchzusetzen, ist richtig viel Arbeit." Wenn Koop durch Moosach geradelt sei, sei sie immer mit drei Anträgen zurückgekommen. "Sie hat den Stadtteil gesehen", so Salzhuber, Koops Abschied sei ein tiefer Einschnitt.

Lob gab es auch von den anderen Fraktionen. "Wir haben immer Ihre Sachkenntnis und Ihr Engagement bewundert, auch wenn Ihre Hartnäckigkeit die CSU manchmal zur Verzweiflung gebracht hat", sagte der stellvertretende BA-Vorsitzende und CSU-Stadtrat Alexander Dietrich. Kathrin Koop selbst machte es kurz und prägnant wie immer: "Für mich geht eine lange Zeit zu Ende, aber der Bezirksausschuss geht weiter."

© SZ vom 20.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: