Moosach:Radikalkur für Mona

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Wandel im Handel: Die Eigentümergesellschaft will Erd- und Obergeschoss komplett umbauen. Wer einzieht, ist noch nicht bekannt. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Das Einkaufszentrum in Moosach soll in noch größerem Stil umgestaltet werden, als bisher bekannt. "Es bleibt kein Stein auf dem anderen", beschreibt ein Lokalpolitiker die Pläne

Von Anita Naujokat, Moosach

Der Umbau des Einkaufszentrums Mona zwischen Pelkovenstraße und Hanauer Straße fällt größer aus als gedacht. "Es bleibt kein Stein auf dem anderen", sagte Armin Ziegler (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Bau, Umwelt und Wirtschaft, bei der Vorstellung der Pläne im Bezirksausschuss (BA).

Demnach sollen das gesamte Erdgeschoss, lediglich durchzogen von einer Brandschutzwand, und das erste Obergeschoss jeweils eine einzige Fläche werden. Der nach oben offene Lichtkorridor im Inneren des Gebäudes zwischen beiden Geschossen soll "erheblich verschmälert" werden, um mehr Verkaufsfläche in der ersten Etage und Platz für zwei Rolltreppen zu gewinnen, sagte Ziegler. Nur das Untergeschoss bleibt relativ unangetastet: Die zwei Lebensmittelgeschäfte im Ostteil sollen gemäß Zieglers Ausführungen bleiben; im Süden würden zwei Läden zu einem zusammengefasst.

Die Eigentümergesellschaft, die Mona Center GmbH & Co. KG, sieht sich zu dem Schritt veranlasst, nachdem das Gastrokonzept im Einkaufscenter nicht so angenommen worden war wie erwartet. Sie setzt in der Umstrukturierung, wie schon in der Sitzung im November bekannt wurde, auf einen einzigen Großmieter für Erd- und Obergeschoss. Dem Vernehmen nach soll es sich um den weltweit aufgestellten französischen Sportartikelanbieter Decathlon handeln; dieser will das nicht bestätigen. "Für den Moment dementiere ich das", sagte Ludger Niemann, Sprecher der Unternehmensentwicklung. Derzeit gebe es nichts Konkretes in München außer an der Theresienhöhe. Im Februar 2016 hatte die Sportartikel-Kette in den Stachus-Passagen ihren ersten Citystore in München eröffnet.

Die Mona GmbH selbst will sich zu keinen weiteren Fragen äußern - weder zu potenziellen neuen Großkunden noch darüber, was mit den verbliebenen Mietern im Erd- und Obergeschoss passiert. Die Firma schweigt auch dazu, ob das Haus während des Umbaus geschlossen wird und wie viel der Umbau kostet. Darüber lasse sich noch nichts sagen, erklärte einer der Manager. Alles sei in einem sehr frühen Stadium, in dem es noch viele offene Fragen gebe. Ein Vorvertrag mit dem Großmieter soll aber schon unterzeichnet sein, wie ein Mona-Sprecher im November bestätigt hatte. Der Bezirksausschuss hatte den Plänen im Vorjahr grundsätzlich zugestimmt - und tat es auch jetzt wieder.

Skeptisch, auch wegen Mona und des nahen Olympia-Einkaufszentrums, sehen die Stadtviertelvertreter dagegen das Nutzungskonzept für ein leer stehendes Gebäude an der Hanauer Straße 89. Die Eigner wollen das zweite und dritte Obergeschoss erweitern. Das Gebäude sei im Süden und Westen stark zergliedert und böte die Möglichkeiten dazu, sagte Ziegler. Doch einziehen sollen ein Lebensmittelgeschäft, Einzelhandel, ein Fitnessstudio und Büros. Den Bedarf nach Angeboten dieser Marktsegmente hält das Gremium an der Stelle aber für "absolut gesättigt".

Zudem klang an, dass dort schon früher Geschäfte gescheitert waren, egal mit welchem Angebot. "Und wenn schon Mona so nicht funktionierte, werden die Läden in dem Gebäude auch nicht angenommen werden", mutmaßt Ziegler. Das will der Bezirksausschuss dem Eigentümer nahebringen. Gut vorstellen können sich die Lokalpolitiker dagegen das Gebäude als Standort für ein Bürgerbüro und die für den Norden zuständige Geschäftsstelle des Stadtdirektoriums.

© SZ vom 25.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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