Moosach:Fünf Finger für die Hightech-Zukunft

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In der Nähe des Münchner Technologiezentrums entsteht ein Neubau für Hightech-Firmen. (Foto: Catherina Hess)

In Moosach entsteht ein neuer Technologie-Campus, dessen Architektur einen besonderen Akzent verspricht

Von Anita Naujokat, Moosach

Neue Bauten neben und auf dem Areal der Stadtwerke München: Zwischen dem Münchner Technologiezentrum (MTZ) und dem IT-Rathaus der Stadt am Agnes-Pockels-Bogen ist ein weiterer Technologie-Campus geplant. Auf dem Grundstück nördlich der ehemaligen Gaszählerwerkstatt hat ein Unternehmen der Rosa-Alscher-Gruppe 7500 Quadratmeter von den Stadtwerken gekauft. Dort soll ein hochmoderner Bürokomplex mit einer Bruttogeschossfläche von 22 000 Quadratmetern für Zukunfts- und Hightech-Branchen entstehen.

Zwar wirbt die Gruppe auf ihrer Website mit einem "weiteren positiven Meilenstein in der Entwicklung des Stadtteils Nymphenburg", doch der Standort ist im Stadtbezirk Moosach, weswegen auch der Moosacher Bezirksausschuss (BA) Stellung zum Bauantrag bezog. Armin Ziegler (SPD), Leiter des Unterausschusses Bau, Umwelt und Wirtschaft, beschrieb die Architektur als sehr beeindruckend.

Geplant ist ein fünfteiliges Gebäude, das mittig verbunden die Form von fünf geraden Finger aufweist, wovon einer abgespreizt ist. Es füge sich als Highlight gut in die Silhouette der anderen Gebäude und des O₂-Towers ein, sagte er. Im Erdgeschoss sind Konferenzräume, eine Gastrofläche und ein Sportbereich vorgesehen. In die vier oberen Stockwerke kommen Büros, darüber ist ein zurückversetztes Staffelgeschoss für die Technik geplant.

Für weniger überzeugend hält der BA das Parkkonzept, denn: Nur 70 Prozent der erforderlichen Stellplätze seien in der Tiefgarage vorgesehen, sagte Ziegler; wegen des hohen Parkdrucks in dem Gebiet und auch auf der anderen Seite der Dachauer Straße halten die Stadtbezirkspolitiker das nicht für ausreichend. Sie wollen beim Bauträger einfordern, entweder ein Mobilitätskonzept vorzulegen oder die notwendigen Stellplätze zu hundert Prozent unterirdisch anzuordnen. Zusätzlich will das Gremium nachhaken, ob das Unternehmen darüber informiert sei, dass dort früher das städtische Gaswerk ansässig war und ob Vorkehrungen wegen eventueller Verunreinigung des Bodens getroffen werden.

Die Stadtwerke München (SWM) selbst wollen auf ihrem eigenen Grundstück zwischen dem Parkhaus und den Werkstätten 65 Bäume fällen. Diesen Antrag lehnte das Gremium auf Empfehlung Zieglers ab, da sonst keine weiteren Informationen vorlagen und auch nicht ersichtlich war, warum die gesamte Fläche gerodet werden solle. Laut Auskunft von SWM-Sprecher Michael Solić ist auf dem Areal ein Gebäudeteil für die SWM-Zentrale geplant. Das Gelände selbst sei bereits zur Bebauung freigegeben, die Bäume seien lediglich als Zwischennutzung auf dem früheren Parkplatz angepflanzt worden.

Dass auch die Bäume im Ostteil weichen müssen, obwohl das Grundstück nur im Westen bebaut werde, begründet SWM-Sprecher Solić damit, dort Raum für die Baustelleneinrichtung zu schaffen. Die später nicht benötigte Fläche soll im Anschluss wieder hergestellt werden, sicherte er zu.

© SZ vom 03.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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