Moosach:Bitte einsteigen

Lesezeit: 2 min

Es geht voran: Mit den Planungen will die MVG die Anbindung für alle Bürger in Moosach verbessern. (Foto: Stephan Rumpf)

An der Dachauer Straße wird es neben dem Tram-Halt "Hanauer Straße" noch einen weiteren Stopp geben. Beide ersetzen die wegen der Sanierung des U-Bahn-Bauwerks Westfriedhof stillgelegte Station

Von ANITA NAUJOKAT, Moosach

Entlang der Dachauer Straße am Westfriedhof wird es nicht nur bei der einen neuen Trambahnhaltestelle "Hanauer Straße" bleiben, die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) will eine weitere in Höhe der Emmy-Noether-Straße einrichten. Beide ersetzen die wegen der Sanierung des U-Bahn-Bauwerks Westfriedhof stillgelegte Haltestelle "Hanauer Straße" an der Orpheusstraße, die es auch nach Beendigung der Arbeiten für die Tramlinien 20 und 21 nicht mehr geben wird.

Der Ärger darüber, nicht früher in das Verfahren eingebunden worden zu sein, als die MVG bei der Regierung von Oberbayern die "Hanauer Straße" als beständigen Halt beantragte, ist offenbar verraucht. Mittlerweile steht der Bezirksausschuss (BA) Moosach hinter den Plänen der MVG. In einer früheren Sitzung hatten die Stadtbezirksvertreter das Vorhaben noch schlichtweg abgelehnt - auch deshalb, weil ihnen die Begründung eines kürzeren Schulwegs für die Kinder zu lapidar vorgekommen war. Von dem Halt war ursprünglich nur als Provisorium die Rede, das wieder abgebaut werde, sobald die Arbeiten am U-Bahn-Bauwerk beendet seien. Von der Haltestelle an der Emmy-Noether-Straße habe man auch erst bei einem späteren Ortstermin am 13. Juli erfahren, sagte Angelika Bueb, Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr.

Am künftigen Streckenverlauf der beiden Trambahnlinien änderten die neuen Haltestellen nichts, sagt MVG-Sprecher Matthias Korte. Die Linie 20 wird nach Ende der Bauarbeiten wieder von der Dachauer Straße aus die Schleife zwischen den Kleingärten und dem Westfriedhof zum Moosacher Bahnhof beziehungsweise in umgekehrter Richtung zum Stachus durchfahren; die Linie 21, die nur bis zum Westfriedhof fährt, wird die Schleife zur Rückfahrt in die Innenstadt nutzen. Einzig die Lage und ein Name würden anders, sagt Korte. Die Linie 20 habe als Ersatz für die alte Haltestelle "Hanauer Straße" an der Orpheusstraße bereits den neuen Stopp gleichen Namens an der Dachauer Straße, die Linie 21 erhalte die Haltestelle in Höhe der Emmy-Noether-Straße.

Letztere wird nun nicht eingerichtet, damit es die Mitarbeiter der dort ansässigen Stadtwerke-Zentrale künftig bequemer zur Arbeit haben. Vielmehr sollen laut Korte die Einwohner des östlich der Hanauer Straße geplanten Baugebiets mit 600 neuen Wohnungen, Grundschule, Kindertagesstätten und Einzelhandel besser an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden werden. Zudem bringe die Haltestelle auch betriebliche Vorteile mit sich: Die Züge der Linie 21 könnten dort vor dem Abbiegen in die Orpheusstraße stehenbleiben, wenn das dortige Wartegleis noch von einem anderen Zug besetzt sei. In diesen Fällen würden der Betrieb der Linie 20 und der Stadtbuslinie 180 in diesem Bereich nicht von einem zweiten Zug der Linie 21 behindert. Denn auch die Busse der im Mai eröffneten Linie 180 zwischen Westfriedhof und Kieferngarten, die wegen der Baustelle derzeit eine Umleitung fahren, sollen später den Weg durch die Orpheusstraße nehmen. Auch soll die Tramstrecke zwischen der Baldur- und der Orpheusstraße in der Dachauer Straße wieder eingleisig werden, um Platz für den Stopp an der Emmy-Noether-Straße zu machen. Dort ist für die Zeit der Bauarbeiten ein zweites Gleis eingebaut worden.

Mit einer kleinen Einschränkung werden nur Autofahrer leben müssen. Sie werden in der Dachauer Straße stadteinwärts zwischen dem Steinmetzbetrieb und der Zufahrt zu den Park-and-ride-Plätzen an der Orpheusstraße nur noch zwei statt drei Fahrspuren haben. An dieser Stelle sieht die Planung Parkplätze am Straßenrand vor. Darauf bitten die Lokalpolitiker wegen eines besseren Verkehrsflusses zu verzichten und die rechte Fahrspur zu verbreitern, sodass abbiegende Fahrzeuge den Verkehr weniger behindern.

© SZ vom 13.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: