Moosach:"Besondere Unfallgefahr"

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Anwohner fordert ein Halteverbot für den östlichen Abschnitt der Siegmund-Schacky-Straße, um die Schüler des Schulzentrums Moosach zu schützen. Die Polizei nennt die Situation "bedenklich" und will mehr kontrollieren

Von Ulrike Steinbacher, Moosach

Es ist ein Problem, das sich nicht lösen, sondern nur verlagern lässt: das wilde Parken. Kaum stehen irgendwo Halteverbotsschilder, klagen die Leute aus der Nachbarstraße, dass sich die Autos jetzt vor ihrer Haustür stapeln und fordern Gegenmaßnahmen. Vor zwei Jahren richtete das Kreisverwaltungsreferat an der Siegmund-Schacky-Straße zwischen der Leipziger und der Jakob-Hagenbucher-Straße ein wechselseitiges und versetztes Halteverbot ein. Das sollte die Gehsteige wieder passierbar machen - und es wirkte. Jetzt fordert ein Anwohner, die Regelung auf den östlichen Abschnitt der Siegmund-Schacky-Straße auszudehnen. Gehwege und die Kreuzung mit der Fodermayrstraße würden regelmäßig zugeparkt, die Müllabfuhr und Anwohner mit größeren Autos kämen nicht mehr durch.

Besonders gefährlich sei die Situation aber für die Schüler des Schulzentrums Moosach. Sie seien oft gezwungen, auf der Fahrbahn zu laufen, weil die Gehwege zugeparkt seien. Autofahrer hätten an der Kreuzung jedoch nur noch eingeschränkte Sicht, weil auch direkt in der Kurve Autos abgestellt würden.

Wegen der Sanierungsarbeiten am Schulzentrum ist die Gerastraße gesperrt, daher würden viele Schwerlaster auf der Fodermayrstraße rückwärts rangieren. "Für die Schüler, die gezwungen sind, die Straße zu benutzen, besteht somit eine besondere Unfallgefahr." Polizeikontrollen und Strafzettel hätten die Situation nicht verbessert, urteilt der Mann. Daher fordert er Halteverbote nach dem Modell der westlichen Siegmund-Schacky-Straße. Zudem müsse die Polizei öfter auch mal Autos abschleppen. Erster Polizeihauptkommissar Bernd Zischek nannte die vom Anwohner mit Fotos dokumentierten Parkszenen "schon bedenklich". Die Polizei werde die Situation verstärkt prüfen, versprach er in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Moosach. Andererseits werde sich aber der Parkdruck verstärken, wenn weitere Halteverbotzonen ausgewiesen würden.

"50 Prozent der Parkplätze würden wegfallen, und da ist es ohnehin beengt", rechnete Florian Wies (CSU) vor. Er plädierte dafür, ein Jahr zu warten, bis die Bauarbeiten am Schulzentrum abgeschlossen sind, und dann ein Gesamtkonzept zu entwickeln. Eberhard Ryba (Grüne/ÖDP) schlug vor, das Parkverbot zeitlich zu begrenzen, um die Anwohner zu entlasten. Es solle nur an Schultagen von 7 bis 16 Uhr gelten. Angelika Bueb (CSU) führte an, das Kreisverwaltungsreferat sei in der Frage leidenschaftslos, weise aber darauf hin, dass sich das Problem nur verlagern werde, wenn neue Schilder aufgestellt würden. "Ein Thema wird's schon bleiben", sagte die BA-Vorsitzende Johanna Salzhuber (SPD). Der Bezirksausschuss einigte sich auf schärfere Polizeikontrollen. Neue Parkverbote will man erst nach der Schulsanierung prüfen.

© SZ vom 21.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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