Moosach:Alles auf einmal

Lesezeit: 2 min

Auf Stelzen: Über dem Dantebad-Parkplatz wird das neue Gebäude stehen. (Foto: Stephan Rumpf)

Zwei Baustellen und zu wenige Parkplätze bringen den Busverkehr völlig aus dem Takt

Von Anita Naujokat, Moosach

Wegen des anhaltenden Verkehrschaos in der Homerstraße, der Postillonstraße und deren Umfeld will der Moosacher Bezirksausschuss (BA) jetzt die Buslinien 164 und 165 aus dem Viertel verbannen. Das Gremium lässt auf Vorschlag von Ludwig Hoegner (SPD) prüfen, ob beide Linien ihre Wendeschleife über die Dachauer Straße fahren könnten.

Das Viertel rund um das Dantebad ist derzeit von den Konsequenzen gleich zweier Baustellen betroffen. Zum einen hat der Bau des Stelzenhauses des Projektes "Wohnen für alle" über dem Parkplatz entlang der Homerstraße begonnen, weshalb derzeit 111 Parkplätze fehlen. Zum anderen lassen die Stadtwerke München das benachbarte U-Bahn-Bauwerk Westfriedhof sanieren, an dem normalerweise die beiden Buslinien enden. Da dort während der Arbeiten auch die Trambahnen nicht verkehren können, verlängerte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) die Busstrecken zur Borstei, um für die Fahrgäste die Verbindung zwischen U-Bahn und Tram aufrechtzuerhalten. Die Busse biegen also von der Baldurstraße kommend rechts in die Dachauer Straße ein, halten an der Borstei und fahren rechts in die Postillonstraße, um wieder zurück zur Baldurstraße und zum Busbahnhof am Westfriedhof zu kommen. Damit die Fahrzeuge in den engen Straßen durchkommen, gelten zusätzliche Halteverbote an Kurven und Einmündungen, an die sich wegen der Parkplatznot aber kaum jemand hält. Die Folge: Die Busse werden blockiert und lösen Staus aus.

Seit dem 1. Juli hat die Polizei deswegen bereits 16 Einsätze registriert, allesamt Behinderungen in der Postillonstraße. Und die waren laut Nikolaus Brönner, dem Leiter der Polizeiinspektion in Moosach, primär mit den Bussen verbunden; aber auch Autos und Einfahrten seien zugeparkt gewesen. "Die Situation ist auffällig, bedingt durch den Parkdruck", berichtete Brönner in der Sitzung des Bezirksausschusses. Bis zu 40 Verwarnungen seien ausgestellt worden, gefruchtet habe es wenig. In einem Fall sei einer der Gehwege komplett zugeparkt worden. Die Polizei gehe mit Augenmaß vor, sagte Brönner, und drücke schon mal ein Auge zu, solange noch eine "vernünftige Restfläche" für Passanten auf dem Gehweg bleibt. Die Probleme würden auch noch in der nächste Zeit bleiben, prognostiziert er. Geht alles nach Plan, wird das U-Bahn-Bauwerk noch bis weit ins Jahr 2017 saniert; der Bau an der Homerstraße soll hingegen schon Ende 2016 fertiggestellt sein.

Ludwig Hoegners Vorschlag sieht nun vor, dass die Busse auf der Dachauer Straße von der Borstei aus stadteinwärts weiterfahren und bei nächster Gelegenheit einen "U-Turn" in die Gegenrichtung vollziehen und dann stadtauswärts von der Dachauer Straße aus nach links in die Baldurstraße und zum Busbahnhof einschwenken.

Damit wäre auch das Problem einer Engstelle bei der Ausfahrt aus dem Viertel behoben. Die Stadtbezirksvertreter stimmten einmütig dafür, diese Lösung prüfen zu lassen.

© SZ vom 06.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: