Milbertshofen:Sohn brennt Wohnung nieder

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  • Nach einem Streit hat ein 28-Jähriger die Wohnung seiner Mutter im Stadtteil Milbertshofen in Brand gesteckt.
  • Zuvor bedrohte er die 58-jährige Frau mit einem Messer. Nach ihrer Flucht aus der Wohnung rief sie die Polizei.

Von Martin Bernstein

Nach einem Familienstreit hat sich am Sonntagabend ein Mann im Stadtteil Milbertshofen in einer Wohnung verschanzt und diese zerstört. Als Polizei und Feuerwehr anrückten, sprang der 28-Jährige aus dem Fenster. Der Mann, der in München unter anderer Adresse gemeldet ist, wohnte offenbar seit einiger Zeit bei seiner 58-jährigen Mutter - auf einem Klappbett auf dem verglasten Balkon.

Am Sonntag kurz nach 19 Uhr kam der Mann in die Zweizimmerwohnung und fing einen Streit mit seiner Mutter an. Auf einmal zückte er ein Messer und bedrohte damit die Frau. Diese flüchtete Hals über Kopf aus der Wohnung und rief die Polizei um Hilfe. Inzwischen fing der 28-Jährige damit an, das Mobiliar der Wohnung zu Kleinholz zu machen.

Die Schleißheimer Straße wurde gesperrt

Als die erste Polizeistreife an dem fünfstöckigen Gebäude an der Schleißheimer Straße eintraf, verbarrikadierte sich der junge Mann in der Wohnung. Zwei Polizeibeamte klopften - darauf öffnete er die Tür und übergoss die Polizisten mit heißem Wasser. Die beiden Beamten wurden nicht ernsthaft verletzt. Insgesamt 16 Streifen trafen daraufhin an dem Haus ein, die Schleißheimer Straße wurde gesperrt.

Dann musste die Feuerwehr zu Hilfe gerufen werden. Denn der Mann hatte das Klappbett auf dem Balkon angezündet, die Flammen griffen auf das Wohnzimmer über. Schließlich stand die gesamte Wohnung in Flammen. Um sich zu retten, sprang der 28-Jährige aus dem Küchenfenster. Zum Glück für ihn befindet sich die Wohnung im Hochparterre - er verletzte sich beim Sturz nur leicht und wurde sofort festgenommen und in eine psychiatrische Klinik gebracht.

Feuerwehrleute löschten den Brand, brachten 20 Bewohner des Mietshauses ins Freie und kontrollierten die Wohnungen. Bei der Flucht durch das verrauchte Treppenhaus zogen sich drei Bewohner leichte Rauchvergiftungen zu. Sie kamen vorsichtshalber in eine Münchner Klinik. Die Zweizimmerwohnung ist laut Feuerwehr derzeit unbewohnbar.

© SZ vom 18.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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