Milbertshofen:Parkplätze gegen Raser

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Absolutes Halteverbot in der Bischof-Adalbert-Straße abgelehnt

Vorsichtig fahren und vor allem langsam. Das sollte für jeden Autofahrer, der durch die Bischof-Adalbert-Straße fährt, oberste Regel sein. Denn nach Schulschluss kann es zum Beispiel passieren, dass einem Kinder auf der Straße entgegenkommen. Manche schieben ihr Fahrrad, andere rollern. Oder Mütter mit Kinderwägen, ja, sogar Rollstuhlfahrer sind hier immer wieder unterwegs. Und wenn sich die Müllabfuhr durch die Straße zwängt, heißt es: geduldig sein und hinterher zockeln.

Die Ursache hierfür ist in der nur sechs Meter breiten Straße leicht auszumachen: Autos und Lieferwägen parken mit zwei Rädern auf dem Gehweg. Sie tun das, obwohl auf der gesamten Straßenlänge ein eingeschränktes Halteverbot gilt. Was heißt: Es darf nicht länger als drei Minuten angehalten werden. Wer länger hält und sein Auto verlässt, parkt! Diese Regel scheint die meisten Parker in der Bischof-Adalbert-Straße allerdings nicht sonderlich zu interessieren. "Der ruhende Verkehr in unserer Straße belastet uns sehr", beklagen sich in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Milbertshofen-Am Hart zwei Anwohner.

Schlimm sei auch, dass die Feuerwehr kaum eine Zufahrtsmöglichkeit hat und "die Müllcontainer nicht abgeholt werden, weil die Fahrzeuge nicht durch die Straße kommen". Und natürlich sei es gefährlich, wenn die Kinder, die auf dem Weg von und zur Hanselmannschule auf der Straße gehen müssten. Vor allem seien es viele Fremdparker wie zum Beispiel von BMW. Es müsse ein absolutes Halteverbot in der Straße gelten, damit der Gehweg wieder frei werde.

Das Kreisverwaltungsreferat gab den Anwohnern Recht. Auch hat, wie die Stadt mitteilt, eine Überprüfung der Branddirektion ergeben, dass durch die "Verparkung eine Durchfahrt der Feuerwehr im Einzelfall zumindest zeitweise nicht mehr sichergestellt ist". Die Polizei erklärt, dass es in der Zeit vom 1. Januar bis 31. August an die 450 Beanstandungen gegeben habe. Das rechtswidrige Parken müsse also, so die Stadt, "zwingend" unterbunden werden.

Trotz Empfehlung durch Stadt und Polizei entschied sich der BA, sehr zum Unmut der Anwohner, nicht für die Änderung vom eingeschränkten zum "absolutes Halteverbot". Ein komplettes Halteverbot würde Autofahrer, so argumentierte die CSU, nur dazu animieren, "durchzubrettern". Ein ganztägiges Parkverbot gebe es ja bereits, erklärte die FDP. "Nur schere sich da keiner drum", konstatiert Claus Wunderlich (FDP). Aber ein absolutes Halteverbot würde daran auch nichts ändern.

© SZ vom 12.12.2017 / ole - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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