Milbertshofen:Gleichklang statt Gleichschritt

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Der Soldaten- und Kameradschaftsverein Milbertshofen feiert sein 120-jähriges Bestehen

Von Simon Schramm, Milbertshofen

Als der Soldaten- und Kameradschaftsverein Milbertshofen im Jahr 1897 gegründet wurde, gab es das Deutschland, so wie wir es heute kennen, freilich noch gar nicht - und Bayern war damals noch ein Königreich. Im Münchner Norden schlossen sich Kriegsteilnehmer des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 und 1871 zusammen, um "Vergangenes aufzuarbeiten".

120 Jahre später hat der Verein mit diesem Leitmotiv als Forum für Kriegsveteranen so gut wie gar nichts mehr zu tun. Geblieben ist das Anliegen des Zusammenhalts. "Das Militärische ist vollkommen in den Hintergrund geraten. Wir sind ein Kameradschaftsverein; es gibt bei uns zwei Bundeswehr-Offiziere", sagt Vorstand Thomas Schwed. Mittlerweile werden die Mitglieder vor allem aus dem eigenen Freundes- und Bekanntenkreis rekrutiert. Und die Vorstellung, dass die Mitglieder militärisch-wirkende Uniformen tragen, wird korrigiert: "Wir tragen offiziell ein Jackett mit Vereinswappen." Dass es den Verein trotz der Zeitläufte immer noch gibt, feiern seine 90 Mitglieder mit vielen Gästen an diesem Samstag.

Der Fokus der Vereinsaktivitäten liegt heute auf der Traditionspflege, erklärt Vorstand Schwed, denn: Der Kameradschaftsverein gehört neben drei weiteren zu den am längsten bestehenden Vereinen in Milbertshofen. Neben den monatlichen Treffen werden des öfteren gemeinsame Ausflüge gemacht. Ansonsten gehört zur Arbeit des Vereins natürlich der Auftritt mit Vereinsfahne bei entsprechenden Terminen, zum Beispiel Volkstrauertag oder Fronleichnam. Die Fahne zeigt die Alte St.-Georgs-Kirche mit der Münchner Silhouette im Hintergrund.

Letztes größeres Projekt des Vereins war es, die Restauration der Gedenksteine am Alten St.-Georgs-Platz zu finanzieren. Für die Zukunft steht derzeit nichts Konkretes auf der Agenda, der Verein will mit Hilfe jüngerer Mitglieder vor allem seine Zukunft sichern.

Die Jubiläumsfeier an diesem Samstag, 24. Juni, beginnt um 16 Uhr mit einem Ökumenischen Gottesdienst in der Dankeskirche an der Keferloherstraße 70; am Anschluss daran findet ein Fahnenzug vor dem Kulturhaus am Curt-Mezger-Platz statt. In der Kulturstätte lädt der Verein am Abend dann von 18 Uhr an zu einem großen Festessen mit Auftritten des Männerchors Milbertshofen und mehreren Bands ein.

© SZ vom 24.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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