Messestadt Riem:Mutige Literatin

Platz in der Messestadt wird nach Elisabeth Castonier benannt

Der neue Quartiersplatz beim U-Bahnhof Messestadt Ost wird nach der Schriftstellerin Elisabeth Castonier benannt. Das hat der Kommunalausschuss des Stadtrats kürzlich in einer nicht-öffentlichen Sitzung beschlossen. Zwischen Willy-Brandt-Allee und Michael-Ende-Straße liegt dieser Platz, der viele Jahre eine Brache war und wo derzeit ein Ladenzentrum und ein sechsstöckiges Gebäude mit etwa 90 großteils barrierefreien Wohnungen entstehen. Nach seiner Fertigstellung soll der Platz ein städtebaulich attraktives Entrée zur Messestadt darstellen. Den Namen Elisabeth Castonier hat der zum Kommunalreferat gehörende Geodaten-Service München vorgeschlagen, denn die Straßen südlich der Willy-Brand-Allee sind alle nach bekannten Schriftstellern benannt. Zudem wird mit dieser Benennung das Münchner Straßenbild erneut ein wenig weiblicher.

Die Schriftstellerin Elisabeth Castonier wurde am 6. März 1894 in Dresden geboren und starb am 24. September 1975 in München. Während des Ersten Weltkriegs kam sie nach München, wo sie bis 1927 lebte. Ihr erster Roman "Frau, Knecht, Magd" erschien 1932 im Berliner Tagblatt. 1934 emigrierte sie nach Wien und 1938 über Italien nach England. Dort war sie weiterhin schriftstellerisch tätig und schrieb für die BBC und verschiedene Zeitungen. Von 1944 an arbeitete sie als Landarbeiterin auf einer Farm, nahm 1955 ihre literarische Tätigkeit aber wieder auf.

© SZ vom 25.09.2017 / re - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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