Maxvorstadt:Wiesen-Konzept

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Spaenle stellt Masterplan zu Freiflächen im Kunstareal vor

Von Stefan Mühleisen, Maxvorstadt

Das Museumsquartier ist seit langem ein Problemkind der Stadtgestaltung. Auf 60 Hektar stehen kolossale Museums- und Universitätsbauten herum, als hätte ein Riese zwischen Altstadtring und Augustenstraße Spielzeugwürfel ausgekippt und schön ordentlich entlang der Kanten eines gigantischen Schachbretts angeordnet. Zwischen den Pinakotheken und Sammlungen erstrecken sich weite Wiesen, die wiederum vom dichten Verkehr umspült werden. Die zerklüftete Topografie ist einer der Hindernisse, den Plan von der Verbundmarke "Kunstareal" stadträumlich sichtbar werden zu lassen.

Allerdings: Die großen Flächen gehören dem Freistaat, an ihm ist es, ein Vernetzungs-Konzept vorzulegen. Und das soll nun geschehen: Kultus- und Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) wird in der Sitzung des Bezirksausschusses Maxvorstadt (Beginn: 19.30 Uhr) am Donnerstag, 11. Januar, im Arcadensaal der BayernLB, Oskar-von-Miller-Ring-Ring 3, den "Masterplan Freiflächengestaltung Kunstareal München" vorstellen, wie der örtliche CSU-Fraktionssprecher, Valentin Auer, mitteilt.

Erste Ergebnisse des Konzepts, welches das Staatliche Bauamt zusammengestellt hat, wurden bereits im Mai 2017 bekannt. Es ist zunächst eine Bestandsanalyse, "die Stärken und Schwächen sowie die jeweiligen Entwicklungspotenziale untersucht", wie es in einem Dossier des Staatlichen Bauamts hieß. Auf dieser Basis solle die "Aufstellung eines Zielkatalogs" erfolgen, "Lösungsvorschläge" erarbeitet werden. Mindestens ein Arbeitsgespräch hat mit Stadtbaurätin Elisabeth Merk bereits stattgefunden, doch über konkrete Ziele wurde kaum etwas bekannt - zum anhaltenden Unmut des Bezirksausschusses, der immer wieder eine Veröffentlichung des "Masterplans" forderte. Als eines der wenigen Details sickerte durch, dass die staatlichen Planer das Umfeld der Pinakothek der Moderne - insbesondere die triste Schotterfläche an der Südseite - für eine Umgestaltung identifiziert haben.

Neben diesen kosmetischen Maßnahmen könnte das Konzept aber auch stadtgestalterische Weichenstellungen beinhalten. Bisher schwieg Spaenle etwa zur konkreten Zukunft der dringend sanierungsbedürftigen Universitätsbauten an der Theresienstraße 37 bis 41. Die Fakultät für Mathematik, Informatik und Statistik soll mittelfristig von dort in das Gebäude der Frauenklinik an der Maistraße ziehen. Vorstellbar für eine Nachnutzung ist vieles, zum Beispiel eine neue Heimstatt für die Graphische Sammlung. Einen Abriss der Bestandsgebäude hatte Spaenle zuletzt nicht ausgeschlossen.

© SZ vom 03.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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