Maxvorstadt:Verwegene Idee

Fußgänger-Tunnel am Altstadtring soll zum Kreativraum werden

Wenn der Altstadtring-Tunnel saniert wird, soll die Fußgänger-Unterführung unterhalb des Siemens-Hauptquartiers zugeschüttet werden. Doch womöglich kann die Röhre, zumindest ein Teil davon, sogar erhalten werden - als Kreativraum für Jugendliche. Der Bezirksausschuss (BA) Maxvorstadt hat einen entsprechenden Prüfantrag an die Stadt verabschiedet. Den Antrag des Kinder- und Jugendbeauftragten Valentin Auer (CSU) hatte im Unterausschuss Soziales und Bildung noch eine knappe Mehrheit abgelehnt. Im BA allerdings ging er trotz der zwei Gegenstimmen von Mathias Popp (SPD) und Ruth Gehling (Grüne) durch. "Prüfen kann man", sagte Katharina Blepp (SPD), der die Zustimmung ebenfalls schwerfiel, "ginge es um jetzt einen Verwirklichungsantrag, hätte ich Bauchschmerzen".

Die Stadt soll nun also prüfen, ob die Unterführung am Oskar-von-Miller-Ring als Kreativraum nutzbar ist oder ob man ihn wirklich zuschütten muss. Freiräume und Orte, an denen Jugendliche in der Maxvorstadt kreativ sein könnten, seien "eine Seltenheit", hieß es. Es könne zum Beispiel ein Band-Übungsraum eingerichtet werden, sagte Valentin Auer. Erstrebenswert sei auch, unter der Bayerischen Landesbank, ein Partyraum. Einen Trainingsplatz für Sprayer, auch ein Vorschlag Auers, konnten sich die Grünen angesichts der Abluft-Problematik kaum vorstellen. Mathias Popp wies darauf hin, dass für den Tunnel eine Nutzungsänderung nötig sei. Schließlich sei er ein Verkehrsbauwerk und für längeren Aufenthalt nicht geeignet: "Das wird ein gewaltiger Aufwand."

© SZ vom 13.10.2016 / Lo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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