Maxvorstadt:Stets vor Augen

Gedenken an den von den Nazis hingerichteten Hans Leipelt

Zum Jahrestag der Verurteilung des Studenten Hans Leipelt durch den Volksgerichtshof am 13. Oktober 1944 zeigt die Weiße Rose Stiftung in der sogenannten Denk-Stätte Weiße Rose im Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) eine kleine Sonderausstellung über den Widerstandskämpfer gegen die NS-Diktatur. Hans Leipelt wurde am 29. Januar 1945 im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet.

Hans Leipelt und Marie-Luise Schultze-Jahn hatten das sechste Flugblatt vervielfältigt. "Und ihr Geist lebt trotzdem weiter!" setzten die beiden über den Text, als sie erfuhren, dass Hans Scholl, seine Schwester Sophie und Christoph Probst hingerichtet worden waren. Leipelt und Jahn brachten die Flugblätter nach Hamburg. Nach der Verhaftung und Hinrichtung von Professor Kurt Huber sammelten sie Geld, das sie seiner Familie anonym zukommen ließen. Die Geldsammlung aber wurde verraten. Leipelt, Jahn und weitere Studenten des Chemischen Instituts der Universität München wurden im Herbst 1943 verhaftet, vor Gericht gestellt und mit einem Todesurteil beziehungsweise unterschiedlich langen Haftstrafen belegt. Marie-Luise Schultze-Jahn erhielt zwölf Jahre Zuchthaus. Parallel zu den Verhaftungen in München deckte die Gestapo Widerstandskreise in Hamburg auf, deren Angehörige auch die Flugblätter der Weißen Rose kannten.

Die Sonderausstellung wird bis zum 30. Oktober 2015 gezeigt, anschließend dann vom Gedenkstätten-Kuratorium NS-Dokumentation Weingarten an der dortigen Hochschule. Die Denk-Stätte des Vereins der Weißen Rose am Geschwister-Scholl-Platz 1 ist Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr, Samstag von 12 bis 15 Uhr geöffnet.

© SZ vom 13.10.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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