Maxvorstadt:Neuer Rasen, neue Adresse

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Krisen-Sitzung: Das "Tunix"-Team um Maximilian Höb (rechts) muss jetzt doch ausweichen. (Foto: Lukas Barth)

Das Open-Air-Spektakel "Tunix" kann nun doch stattfinden, aber leider nicht am angestammten Platz

Von Stefan Mühleisen, Maxvorstadt

Das Organisatorenteam hatte schon damit gerechnet, alles abblasen zu müssen. Denn in den vergangenen Wochen stand das Open-Air-Spektakel "Tunix" in dem kleinen Park an der Rückseite der Glyptothek auf der Kippe. Nun aber steht fest: Es wird stattfinden. Allerdings wird die Atmosphäre wohl nicht so außergewöhnlich sein wie in den Jahren davor. Das Festival geht dieses Mal nicht auf dem sichelförmigen Rasen über die Bühne, der die Rückseite des Tempelbaus einrahmt, sondern auf einer angrenzenden Fläche im östlichen Bereich des Parks direkt an der Arcisstraße. "Begeistert sind wir nicht, aber es wird schon klappen", sagt Maximilian Höb vom Organisationsteam.

Das kleine, aber feine Tunix-Fest hat eine lange Tradition, bereits zum 35. Mal stellt die Studentenvertretung der Technischen Universität (TU) München alleinverantwortlich ein Musik-Open-Air auf die Beine. Das Leitungsteam trommelt dabei Horden von Helfern zusammen. 400 Studenten schieben ehrenamtlich Dienst, bauen die Bühne auf, zapfen Bier, grillen Steaks. Etablierte Stars gibt es dabei keine zu sehen, aber durchaus solche, die es werden können - und auch wurden. Willy Astor startete nach seinem Auftritt 1984 durch; auch für Juli und Schandmaul nahm die Karriere auf der Tunix-Bühne ihren Anfang. Dieses Jahr sind 23 Bands mit von der Partie, wie immer aus einem breiten musikalischen Spektrum: Darunter kompromissloser Hardrock ( The Colts) und ausdrucksstarker Singer-/Songwriter-Pop mit Nick and the Roundabouts. Mit den Benuts sind auch Ska-Veteranen dabei. Die Veranstaltung beginnt am Montag, 8. Juni, und dauert bis Freitag, 12. Juni; der Eintritt ist frei.

Dabei war auch immer der Platz ein Spektakel für sich. Im Halbrund hinter dem mondänen Bauwerk, einen Steinwurf vom Königsplatz entfernt, durfte sich die Subkultur ausleben. Das darf sie nun ein paar Meter weiter östlich, etwas weniger mondän. Der Grund: Erst vor wenigen Tagen wurde frischer Rollrasen auf der Fläche ausgelegt - Bauarbeiter des staatlichen Bauamts hatten hier im Zuge einer Kanalsanierung Flurschaden angerichtet. Die Arbeiten hatten sich verzögert - und nun muss der neue Rasen mehrere Wochen Wurzeln schlagen, das Gelände gesperrt werden. "Es liegt nicht an uns, dass ihr die Fläche nicht nehmen dürft", beschied am Montag bei einem Ortstermin Gottfried Hofmann vom städtischen Gartenbau dem sichtlich enttäuschten Organisationsteam um Maximilian Höb.

Die Studenten müssen jetzt auf die Schnelle umplanen. Dabei hoffen sie auf die Gunst der Behörden, vor allem des Kreisverwaltungsreferates, das den neuen Festplatz noch genehmigen muss. Höb gibt sich zuversichtlich: "Es wird sicher eine Lösung geben."

© SZ vom 02.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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