Maxvorstadt:Mehr Sicherheit, mehr Sauberkeit

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Klare Ziele: Rita Modl und Valentin Auer engagieren sich für Verbesserungen in der Maxvorstadt. (Foto: Joergensen)

Ein neuer Verein in der Maxvorstadt will sich um Aufwertung des Südteils kümmern

Von Stefan Mühleisen, Maxvorstadt

München gilt gemeinhin als Hochglanz-Stadt, in der jede Nische aufpoliert und das Leben ziemlich teuer ist. Indes gibt es einige Ecken an den Rändern der Innenstadt, die widerspenstig ihr Schmuddel-Dasein bewahren: die Hauptbahnhof-Gegend etwa und deren Ausläufer in die Maxvorstadt hinein. Auch der Alte Botanische Garten zum Beispiel gilt schon lange als Problemzone. Früher ein berüchtigter Drogenumschlagplatz, tummeln sich hier immer noch Junkies, Obdachlose und einsame Trinker zwischen Münchnern und Touristen. Das Partyvolk hinterlässt regelmäßig Müllberge; westlich davon, in der Dachauer Straße, breiten sich Billig-Läden, Spielhallen und Wettbüros aus.

Eine Anwohner-Initiative will dem nun gegensteuern und sich aktiv für die Aufwertung der Gegend einsetzen. "Südliche Maxvorstadt" nennt sich die Initiative, die am Samstag, 7. November, um 11 Uhr ihre Gründungsversammlung im Gabriel Filmtheater, Dachauer Straße 16, abhält. "Das Motto lautet: mehr Grün, mehr Sicherheit, mehr Sauberkeit", sagt Rita Modl.

Die 32 Jahre alte Fotodesignerin ist die Ideengeberin für den Verein; sie selbst wohnt in der Dachauer Straße und registriert seit längerem mit Missfallen, wie der südliche Rand der Maxvorstadt zwischen Arnulfstraße und Stiglmaierplatz sowie dem Königsplatz und dem Alten Botanischen Garten in Teilen in der Schmuddel-Ecke verharrt. Das alles stößt auch Valentin Auer auf, CSU-Fraktionssprecher im Bezirksausschuss Maxvorstadt und nun ebenfalls Mitstreiter in der neuen Anwohnerinitiative: "Wir wollen Ansprechpartner und Interessenvertreter für das Quartier sein."

Rita Modl ist ebenfalls CSU-Mitglied und im Ortsverband der Jungen Union aktiv. Die beiden betonen jedoch, dass der Verein keinesfalls ein verlängerter Arm der Parteiarbeit sein soll. Die Mehrheit der bisher sieben Mitglieder sei nicht bei der CSU, versichert Auer. Und er selbst werde zunächst kein Amt im Verein anstreben: "Wir wollen uns parteiübergreifend für eine Verbesserung einsetzen."

Inspiriert ist der Verein von der rührigen Initiative "Südliches Bahnhofsviertel", die sich in der direkten Nachbarschaft beharrlich für Verbesserungen einsetzt. Zum Vorbild nehmen sich Modl und Auer etwa, aktiv auf die Eigentümer und Vermieter von Gewerbeimmobilien zuzugehen: "Wir werben dafür, dass die sich gegen dubiose Geschäftsmodelle entscheiden, denn die werten die Gegend ab." Zudem wolle man bei der Stadt auf ein Konzept für die Lage im Alten Botanischen Garten drängen, so Modl: "Wir wollen niemanden vertreiben, auch nicht die Obdachlosen. Doch es braucht eine Lösung." Schon deshalb, weil dort Passanten oft ein mulmiges Gefühl hätten. Als eine Aktionsmöglichkeit stellt sich das Duo etwa vor, Anregungen über den Bezirksausschuss Maxvorstadt öffentlich zu machen. Zudem sollen Infoveranstaltungen und Straßenfeste, etwa in Dachauer Straße und Karlstraße, organisiert werden.

© SZ vom 06.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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