Maxvorstadt:Den Lokalpolitikern stinkt's

Lesezeit: 1 min

Herzlich willkommen: Das stille Örtchen für alle ist umstritten. (Foto: Warmuth/dpa)

Auch in der Maxvorstadt überwiegen die Vorbehalte gegen das "Nette Toilette"-Konzept

Derzeit wird in den Stadtvierteln mitunter laut geschimpft über all die neuen stillen Örtchen, die die Stadtverwaltung mithilfe ihres Konzeptes "Nette Toilette" den in Not befindlichen Passanten ermögliche will. Dabei sehen viele Gremien durchaus das dringende Bedürfnis für öffentlich zugängliche Klos, doch mit den Rahmenbedingungen sind einige Bezirksausschüsse nicht einverstanden.

In die Phalanx der Kritiker haben sich jetzt auch die Bürgervertreter in der Maxvorstadt eingereiht. "Wir werden da ziemlich schnell ein Budget-Problem bekommen", sagte der Gremiumsvorsitzende Christian Krimpmann (CSU) in der jüngsten Sitzung des Lokalparlaments.

Damit benannte er einen der Hauptkritikpunkte, die auch schon Politiker etwa auf der Schwanthalerhöhe, in Sendling-Westpark, Moosach oder Trudering-Riem geäußert hatten. Gemäß des "Nette-Toilette"-Konzeptes sollen Wirte ermutigt werden, Passanten ihre WC-Anlagen kostenlos nutzen zu lassen. Doch was den Stadtviertelvertretern stinkt: Nicht die Stadtverwaltung soll das mit den Gastronomen aushandeln, sondern die jeweiligen Bezirksausschüsse; dazu soll die Aufwandsentschädigung von etwa 30 Euro pro Monat für teilnehmende Wirte aus den Etats der Stadtteilgremien bestritten werden. Allerdings ist in einer Vorlage von "gegebenenfalls entsprechend erhöhtem BA-Budget" die Rede.

In der Maxvorstadt hat das Gremium nun prinzipiell nichts gegen die Idee, will sich aber mit dem Passus "gegebenenfalls" nicht voreilig abfinden. "Wir haben eine hohe Gastro-Dichte und ziemlich viele Passanten, anders als in vielen Stadtrandbezirken", merkte der Vorsitzende Krimpmann an. Mit 30 Euro pro Lokal könne die Summe sehr schnell anwachsen. Wie auch in anderen Stadtteilen, so verlangen die Maxvorstädter Politiker, dass ihr Finanzpolster entsprechend zuverlässig aufgestockt wird sowie Unterstützung bei der Akquise und den Verhandlungen mit den Wirten.

© SZ vom 23.11.2016 / smüh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: