Lochhausen:Wenn schon, dann richtig

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Die Bürgervereinigung Lochhausen-Langwied wünscht sich eine Dreifachsporthalle

Von Ellen Draxel, Lochhausen

Eine einzige Turnhalle hat Lochhausen, eine kleine Schulsporthalle bei der Grundschule am Schubinweg. Sie wird von Kindergärten, Horten, Schule, Freizeitsportlern und Vereinen genutzt und platzt schon jetzt aus allen Nähten, kritisiert die Bürgervereinigung Lochhausen-Langwied. 5500 Einwohner zählt Lochhausen derzeit, in den kommenden Jahren sollen weitere 4000 Menschen in den Ortsteil im Münchner Westen ziehen.

Martin Meier ist Jugendbetreuer der Bambini-Fußballmannschaft des SV Lochhausen und selbst aktiver Fußballer. Zweimal hatte er in den vergangenen Monaten das Vergnügen, in einer wunderschönen Mehrzweckhalle spielen zu dürfen. Die Dreifachhalle, von der er schwärmt, steht an der Budrio-Allee in der Nachbargemeinde Eichenau. Eine Halle in dieser Größe, dachte er sich, würde die Platzprobleme in Lochhausen lösen. Denn bereits im kommenden Winter, so prognostiziert Meier, werde die Halle am Schubinweg "vermutlich nicht mehr ausreichen". Schon heute überfordert die Zahl der Neuanmeldungen von Kindern die Betreuer-Situation im Sportverein.

Seine Kollegen bei der Bürgervereinigung musste der Fußballer nicht überreden, sie waren sofort Feuer und Flamme. Ein idealer Standort für die neue Dreifachhalle war schnell gefunden: Auf dem mehr als 6000 Quadratmeter großen städtischen Areal zwischen der Bahnlinie München - Augsburg, der Lochhausener Straße und dem Wiedehopfweg fände nicht nur die Sporthalle selbst, sondern auch noch ein Anbau für Umkleiden sowie eine Parkfläche mit rund 70 Stellplätzen Platz.

Doch wie sollten Sportler die Halle erreichen? Auch dafür wusste Meier eine Lösung. Eine, die mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen würde. Die Bürgervereinigung fordert einen Tunnel unter der Lochhausener Straße, verbunden mit einem Fuß- und Radweg parallel zur Bahnstrecke zwischen S-Bahnhof Lochhausen und dem verkehrsberuhigten Schubinweg. Eine Abzweigung dieser Route könnte zur Halle führen, vor allem aber würden Kinder von der Unterführung profitieren. Lochhausen besitzt nur eine Hauptverkehrsader, 28 000 Fahrzeuge rollen täglich über die Lochhausener Straße. Im Norden befinden sich die Schule und Kindertagesstätten, südlich der Straße Freizeitmöglichkeiten und Sportstätten. Es gibt zwei Ampeln, eine am Bahnhof und eine zwischen der Ein- und Ausfahrt einer Tankstelle. "Diese Ampeln als sichere Überquerungsmöglichkeiten zu bezeichnen, ist nicht akzeptabel", findet die Bürgervereinigung. Auch den Fuß- und Radweg längs der stark befahrenen Straße halten die Lochhausener "für Kinder lebensgefährlich".

Die Untertunnelung böte einen sicheren Schulweg, eine Route zur "Lohhusa-Halle", wie die Bürgervereinigung die gewünschte Dreifachhalle in Anlehnung an die erste urkundliche Erwähnung des Ortes 930 nach Christus gerne nennen würde - und nebenbei noch einen harmonischen Wanderweg vom Schubinweg zur Aubinger Lohe. Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied unterstützt beide Anträge, die Entscheidung aber liegt letztlich bei der Stadt.

© SZ vom 20.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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