Lochhausen:Unten durch

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Eine Röhre könnte Abhilfe schaffen: Die stark befahrene Lochhausener Straße stellt vor allem für Kinder eine ständige Gefahr dar. (Foto: Stephan Rumpf)

In Lochhausen wird die Forderung nach einer Fußgänger- und Radunterführung für die Lochhausener Straße immer lauter. Im Mittelpunkt der Diskussionen steht vor allem die Sicherheit der Schüler und Kindergartenkinder

Von ellen draxel, Lochhausen

Die Idee einer Fußgänger- und Radunterführung unter der Lochhausener Straße findet bei Lochhausens Bürgern "ausgesprochen viel Zustimmung". Eltern von Kindergarten- und Schulkindern, Mitglieder des Sportvereins, auch der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied befürworten den Durchgang in Richtung Grundschule am Schubinweg, den die Bürgervereinigung Lochhausen-Langwied für die Ortsmitte des Stadtteils fordert. Deshalb will der Verein einen zweiten Vorstoß machen, den ersten hatte das Kreisverwaltungsreferat (KVR) abgelehnt.

"Die Verkehrssituation in Lochhausen ist katastrophal", sagt Jürgen Umseher, der Vereinsvorsitzende. Bahn und Lochhausener Straße durchschneiden den Stadtteil in zwei Hälften, auf der Haupttangente nach Gröbenzell hat sich der Verkehr in den vergangenen Jahren vervielfacht. Auch viele Schwerlaster nutzen diese Route. Dazu kommt, dass das Viertel rapide wächst: Am Lochhauser Hügel und an der Federseestraße wurde bereits gebaut, neue Wohngebiete an der Henschel-/Federseestraße und der Pirolstraße sind in Planung. Jüngst erst gab es an der Ranertstraße einen tödlichen Unfall, der, so befürchten die Lochhausener, nicht der letzte bleiben könnte.

Gefährdet durch die vielbefahrene Hauptverkehrsader sind laut Bürgervereinigung vor allem Schüler und Kindergartenkinder, deren Geh-/Rad- und Schulweg längs der Lochhausener Straße verläuft. Nicht nur, dass die Kleinen die Abgase einatmen. Sie müssen auch, um zur Ampel zu gelangen, die stark frequentierten Ein- und Ausfahrtsbereiche einer Tankstelle überqueren. "Dort ist oft Stau, die Situation extrem unübersichtlich", erklärt Umseher. Die Ampel selbst werde häufig "noch bei Gelb- oder Rotlicht überfahren". Zu Stoßzeiten stehen an der Ecke zwar Schülerlotsen. Wenn aber der Hort, die Mittagsbetreuung oder die Ganztagesschule enden und die meisten Kinder den Heimweg antreten, ist niemand mehr da, der die Schüler sicher geleitet. Direkt neben der Tankstelle befindet sich außerdem der Wiedehopfweg, den viele Laster als Parkplatz und Wendehammer nutzen. Wollen die Lkw zurück auf die Lochhausener Straße, müssen sie erneut den Geh- und Radweg kreuzen.

"Ein sicherer Schulweg", wie vom KVR behauptet, "ergibt sich dadurch keineswegs", resümiert die Bürgervereinigung. Für die Lochhausener ist eine Untertunnelung, "einfach ausgeführt zum Beispiel mit Wellbeton", deshalb die einzig sichere Lösung. Gut beleuchtet, vom Schubinweg aus einsehbar, mit direktem Fußweg zum Schulgelände.

Gewünscht hatte sich die Bürgervereinigung parallel auch noch eine Dreifach-Sporthalle samt Anbau für Umkleiden und einer Parkfläche für rund 70 Autos auf dem mehr als 6000 Quadratmeter großen städtischen Areal zwischen der Bahnlinie München-Augsburg, der Lochhausener Straße und dem Wiedehopfweg. Lochhausen verfügt bislang lediglich über eine kleine Schulsporthalle, die sich Kindergärten, Horte, die Schule, Freizeitsportler und Vereine teilen müssen. Für einen Ortsteil, der von derzeit 5500 auf rund 9000 Einwohner in den kommenden Jahren anwächst, zu wenig, findet der Verein. Der Bau einer solchen Halle wäre zwar eine "ideale Ergänzung" zur Unterführung. Beide Anträge seien aber nicht als Paket zu sehen.

Die Bürgervereinigung bittet nun die Behörde um einen Ortstermin, um "Missverständnisse" auszuräumen.

© SZ vom 05.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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